Kroatien, Bosnien, Slowenien 2016
Die Hinfahrt
Kurz vor 2 Uhr am frühen Morgen habe ich mich auf dem Weg in das benachbarte Bergkamen aufgemacht, um Tobias pünktlich um 2 Uhr einzusammeln. Wir fuhren dieses Mal zu Zweit in Richtung Balkan-Halbinsel mit dem Ziel coole Bilder zu schießen. Das meiste Foto-Equipments habe ich dafür auch eingepackt.
Die Hinfahrt war schon von der Kilometeranzahl gesehen die längste Strecke der Tour. Bis auf einige, sehr langen Baustellen in Deutschland verlief die Fahrt über Frankfurt, Würzburg, Nürnberg, München, Salzburg, Villach, Ljubljana und Novo Mesto reibungslos. Bei Nove Mesto haben wir das Navi ausgetrickst und sind über das slowenische Gebirge bei Metlika in Kroatien eingefahren. Bei Karlovac befuhren wir dann bis zum Zielort Šibenik die gut ausgebaute, kroatische Autobahn mit Tempo 130!
Extra Tipp: Direkt nach der Autobahnbrücke über die Krka (östlich/vor Šibenik) fahre ich immer den Rastplatz Odmorište Krka an, wenn ich bis nach Mittel- oder Süddalmatien fahren. Der Ausblick ist grandios. Auf der Nordseite (Fußgängerunterführung verbindet beide Parkplätze) befindet sich ein Restaurant, eine Wechselstube (Cambio), ein Kiosk, Souvenir-Läden und einen ersten, wundervollen Blick auf das kleine Fischerdorf Skradin, das wir am Folgetag noch besuchen werden.
Abschleppwagen in Šibenik
In der größeren Stadt Šibenik, wo der bedeutendste, kroatische Fluß Krka in die Adria mündet, haben wir zwei Übernachtungen angepeilt. Auf dem Krka-Parkplatz habe ich unsere Gastgeberin Dolores unserer Unterkunft Guesthouse Merla über die Messenger-Funktion der booking.com-App kontaktiert, dass wir in etwa einer halben Stunde anreisen werden.
Das Apartment lag mitten in der Altstadt an der Promenade. Wir haben nach der Adresse gesucht und an der Promenade das Auto für nicht einmal 5 Minuten abgestellt. In dieser Zeit konnten wir Dolores antreffen, einchecken und das erste Gepäck im Zimmer lassen. Wir haben uns beeilt und wollten dann das Auto auf dem Parkplatz in der Nähe des Fähr-Anlegers bringen. Das war fast zu spät als ich die zwei Herren in Müllmann-Kostümen aus der Fernen sehen konnte, die Klammern an meinen Vorderrädern anbrachten, um das Auto dann Huckepack zu nehmen. Mit einer Strafzahlung von 300 Kuna konnte ich mein Auto dennoch behalten. Wir wunderten uns, dass es hier so schnell geht, denn andere Verkehrsteilnehmer habe ich durch die kurze Standzeit nicht behindert. Regelmäßig passiert mir immer etwas pro Reise, aber da dieses gleich zu Beginn passierte, dachte ich mir nur: Wow.
Auf dem Schreck einen guten „Captain“ Morgan
…und weiter ging es. Wir machten uns auf einen ersten, kleinen Orientierungs-Rundgang mit unseren Kameras auf. Wir gingen die Promenade westwärts hinauf und fanden einen schönen Stadtstrand bei Plaža Banj vor. Zum Sonnenuntergang knipsten wir die ersten Bilder vom Meer (eigentlich ist es noch die Krka) sowie der genialen Sicht auf die Altstadt von Šibenik. In der Altstadt haben wir dann auch das erste Mal eine gute Pizza gegönnt mit „large beer“. 🙂
Good Morning Šibenik
Der nächste Tag begann mit einem spärlichen Frühstück. Es war aber der einige Minuspunkt dieser Unterkunft, da sie für gerade Mal 27,50 € pro Person / pro Nacht sehr sauber und absolut im Zentrum lag. Ich kann das Guesthouse Merla weiterempfehlen, wenn man in der Nähe Šibenik oder Krka möchte.
Nationalpark Krka
Die erste, richtige Attraktion besichtigten wir bereits nach dem Frühstück. Nach nur 20 Km sind wir in Skradin angekommen, stellten das Auto auf einen bewachten Parkplatz (50 Kuna/Tag) und gingen 200m weiter zum Anleger. Dort befinden sich die Boote, die die Touristen kostenlos bis zum Eingang des Nationalparks Krka, am Fuße des bekannten Wasserfalls Skradinski Buk, an- und wieder abtransportieren. Prinzipiell zur halben Stunde in die eine Richtung, zu Vollen in die andere Richtung.
Am letzten Tag der Hauptsaison konnten wir Eintrittskarten am Eingang für 150 Kuna p.P. kaufen. Also erst kostenlos mit dem Boot in den Nationalpark fahren, dann zahlen.
Gleich 100-200 m hinter dem Eingang erreichten wir den berühmten Wasserfall. Zunächst schossen wir wieder Fotos und gönnten uns im Anschluss ein Bad im Becken der Wasserfälle. Bis zum Nachmittag verweilten wir im Nationalpark und kamen mit einigen Leuten ins Gespräch.
Die Krka ist schon ansehenswert, allerdings sollte man nicht zur Hauptsaison sie besichtigen. Bayrisch und Schwäbisch waren die Dialekte, die man im Park am Häufigsten gehört hat. Der Fußweg über die Krka geschah ebenso im Gänsemarsch. Eine schöne Alternative, die mir persönlich auch mehr gefallen hat und auch preiswerter war, sind die Kravicer Wasserfälle in Bosnien-Herzegowina. Auch dazu wird noch berichtet. 🙂
Wir fuhren wieder mit dem Boot Richtung Skradin und fuhren wieder den Berg rauf Richtung Šibenik. Auf dem Berg angekommen nutzte ich die Chance bei Lozovac eine Luftaufnahme von der Krka per Multikopter, der DJI Phantom 3 Advanced, zu erhaschen.
Extra Tipp 1: Badezeug mitnehmen!
Extra Tipp 2: Im Hotel die Badesachen gründlich in der Dusche durchspülen. Durch den hohen Nährstoffgehalt fangen die Sachen sonst an z.Z. zu muffeln.
Sightseeing in Šibenik – Teil 2
Den restlichen Tag, sowie am nächsten Morgen besichtigten wir die kleinen Gassen und Ecken von Šibenik. Ebenso sehenswert ist der Stadtpark, die Kathedrale sv. Jakova sowie die Treppengänge.
Besuch der Bosniaken
Bereits vor Reiseantritt war klar, dass wir auch eine Region besuchen wollten, bei der wir vermutlich keine deutschen Touristen antreffen werden und dennoch nicht allzu weit von unserer Reiseroute gelegen ist. So kamen wir auf den südlichen Teil von Bosnien-Herzegowina und der Stadt Mostar.
Direkt nach dem Frühstück setzten wir unsere Tour fort und fuhren per Autobahn über Split, Makarska und überquerten die Grenze nach Bosnien-Herzegowina bei Vrogorac. Überwiegend ging es mit 50 Km/h nach Ljubuški, wo sich in der Nähe die Attraktion des Tages, die Kravicer Wasserfälle, befinden. Man sollte sich in Bosnien-Herzegowina unbedingt an die Tempobegrenzungen halten, da Verkehrskontrollen sehr dicht anzutreffen waren und die Polizei dort Geschwindigkeiten zu schätzen wissen (oder auch nicht).
Extra-Tipp: Bosnische Grenzbeamte fragen sehr gerne nach der Grünen Versichertenkarte. Vor Fahrtbeginn kann diese bei der Kfz-Versicherung kostenlos angefordert werden.
Kravice
Direkt hinter Ljubuški muss man nur noch nach rechts abzweigen und schon sind die Kravicer Wasserfälle erreicht. Gut, wir sind irgendwie von der anderen Seite aus eingefahren und mussten bei den Einheimischen nochmal nachfragen, wo es lang geht. Zum Glück konnte ich mit der Zeit einige, polnische Wörter aufgreifen und da es wegen der gleichen (slawischen) Sprachfamilie Ähnlichkeiten gibt, konnte ich mit prawo=rechts, lewo=links und prosto=geradeaus absolut punkten. Der Eintritt für die Kravicer Wasserfälle kostet dort nur 4 KM (Marka), was 2 Euro entspricht. Während unseres Aufenthalts in Bosnien-Herzegowina haben wir uns vorgenommen so gut wie gar nicht in Marka bezahlen zu müssen. Wir wollten die Währung einfach nicht haben. Das klappte zur Premiere am Kassenhäuschen schon Mal recht gut, da der Kassierer auch passende Euromünzen entgegennimmt. Generell würden sie auch den Restbetrag in Marka auszahlen.
Exkurs bosnische Währung: 1 EURO = 2 Marka
Vom Parkplatz bis zu den Wasserfällen waren es nur 50m Höhenunterschied zu überwinden. Auf halber Strecke konnten wir einen ersten Blick auf die gigantischen Wasserfälle, deren Hang 120m breit und bis zu 28m hoch ist, erhaschen. Der Anblick war bombastisch. Wir waren direkt sprachlos und staunten.
Wir wanderten weiter zum Fuße der Fälle und es wurde immer besser. Um auf die Frage „Sind diese Wasserfälle besser als die Krka-Wasserfälle?“ Zu antworten, dann antworte ich ohne weiter darüber nachzudenken „Ja, klar!“. Die Wasserfälle sehen viel gigantischer, märchenhafter aus, man kann darin Baden und der Einstieg in das Wasser ist Dank sandig-festen Untergrund viel einfacher als bei der Krka. Mit der Bademöglichkeit haben wir nicht gerechnet und bedauerten, dass wir unsere Badeklamotten nicht parat hatten. Beim nächsten Mal ist es absolut Pflicht Badeklamotten mitzunehmen! 🙂 Kalte Getränke kann man an den vielen Bars erhalten.
Extra Tipp: Badeklamotten mitnehmen!
Blitzeinschlag und Waldbrand
Die Sonne knallte erbarmungslos und wir hatten Durst. Mein schwarzes Auto stand mit dem Heck zur Sonne und konnte richtig aufheizen. Allerdings nur das Blech, denn tatsächlich die starke Tönung von 95% auf der werkseitigen Tönung hat die große Hitze nicht in den Fahrzeug-Innenraum eindringen lassen. Das Wasser zum Durstlösen hatte eine angenehme Temperatur (etwa 20°C -Zimmertemperatur). Nun machten wir uns auf die größte Stadt Herzegowinas, nach Mostar an der Neretva, auf.
Die ersten 20 Km verliefen wie im Flug, bei den letzten 20 Km wurden wir von einem heftigen Trockengewitter begleitet. Aus der Ferne konnten wir sehen, dass vor uns in der Prärie ein Blitz anscheinend eingeschlagen ist. Wir sind etwa 10 Km in diese Richtung über einige Bergpässe gefahren und plötzlich brannte es links neben der Straße. Hauptbrennpunkt war ein alter Baum, den der Blitz sehr wahrscheinlich getroffen hat. Auf dem weiteren Weg kam uns auch ein alter Feuerwehrwagen vom Baujahr 1970 entgegen mit einem recht kleinen Wassertank. Wir schmunzelten und fuhren nach Mostar ein.
Mostar
Der erste Vorort war wegen einigen LKWs beim Be- und Entladen in schmalen Alleen verstopft. Hier wird das Recht der Stärkeren noch wahrlich gelebt. Aber meistens bringt Köpfchen doch mehr. 😉 Intuitiv bin ich eine Schleife gefahren und konnten sehr einfach und schnell das 4*-Hotel Almira finden. Das Auto konnte sicher im Hof abgestellt werden und sonst war das Hotel einfach nur super! Sehr nettes, gut englisch-sprechendes Personal, saubere und geräumige Zimmer, Dachterrassen, sehr gute Küche und direkt am Beginn der Fußgängerzone gelegen. Auch für 29,75 € p.P/p. Nacht ein super gutes Schnäppchen! Geheimtipp.
Nach einem kurzen Break im Zimmer und einem Willkommens-Schnaps, machten wir uns auf eine erste Orientierungsrunde durch die im Bosnienkrieg stark zerstörte Stadt zu besichtigen. Direkt vor der Hoteleinfahrt begann die Fußgängerzone auf der westlichen, kroatischen Seite der Stadt. Hier begannen Handwerks- und Gastronomiestände und auch mehr Bars und Clubs hat man auf dieser Seite des Flusses gefunden. Bis spät in der Nacht machten sie noch Remmidemmi.
Hinter der steilen, alten und bekannten Bogenbrücke änderte sich doch rapide das Stadtbild. In dem östlichen Land waren wir dann plötzlich in einer Bazar-Stadt mit orientalischem Flair. Alles war bunt und leuchtete.
Allerdings konnte man auch hier sehen, dass die Armut besonders groß ist, da auch einige Roma in die Bevölkerung zu finden sind. Ganz sicher fühlten wir uns nicht und haben den Hotelschlüssel inkl. Portmonees beim nächsten Gang durch Mostar im Hotelzimmer gelassen. Hinter den Bazarständen sah man auch das traurige Bild der Stadt. Wir haben einige Gebäudefassaden gefunden, die noch mit Bombenlöchern vorzufinden waren sowie einen sehr großen, muslimischen Friedhof.
Insgesamt ist Mostar eine Reise wert, denn sie ist super interessant und auch coole Fotomotive sind in der ganzen Stadt zu entdecken. Einfach Augen auf und die Stadt auf sich wirken lassen, denn mit dem Flair passiert das schon von ganz allein.
Exkurs Bosnienkrieg und Alte Brücke (Stari most): Der Bosnienkrieg dauerte von 1992 und 1995 wärend der Jugoslawienkriege an. In dieser Zeit waren die ethnischen Spannungen zwischen den dort lebenden Kroaten, Serben und Bosniaken auf dem Höhepunkt. Man sprach damals von ethnischen „Säuberungen“ und alle drei Parteien wollten territoriale Gebiete beanspruchen. Die Lage war damals sehr unübersichtlich und ausweglos. 1992-93 wurden diese Auseinandersetzungen auch in Mostar verübt, wo zuletzt auch 1993 die alte Brücke (Stari most), das Wahrzeichen der Stadt, durch kroatische Streitkräfte zerstört wurde. Nach dem Krieg wurde die von den Osmanen errichtete Brücke wieder von der Türkei aufgebaut und 2003 eröffnet. Sie verbindet die Welt der Kulturen und Religionen und war vor der Zerstörung ein Symbol für diese Verbindung zwischen den katholischen Kroaten, muslimischen Bosniaken und orthodoxen Serben. Bekannt ist die Stari most auch durch die Brückenspringer, die dort seit dem 17. Jh. Ihre Sprünge in die kalte Neretva aus einer Höhe von 19m verüben. Sie sammeln erst bei den Passanten Geld ein um dann erst zu springen. Sie meinen z.B., dass Sie erst springen, wenn sie 50 EUR eingesammelt haben. Fanden wir doof und gingen weiter.
Veli Bune und Wassermelonen
Unweit von Mostar in dem Vorort Blagaj befindet sich die stärkste Karstquelle Europas. Die Veli Bune befindet sich in einer Höhle und spuckt das Wasser mit einer Schüttung von 45.000 l pro Sek. aus. Das ist viel, denn die in meiner Heimat bekannten Lippe schafft es gerade Mal auf 740 l pro Sek..
Klar mussten wir auch diese Sehenswürdigkeit besuchen und wurden etwas enttäuscht, das fast überall die Gastronomie den Blick auf die Quellhöhle und des kräftig ausströmenden Fluss versperrt hat. Es ist schon eine gemütliche Lokation und konnte noch einige Fotos mit dem Multikopter aus der Luft schießen. Auf dem Weg zurück nach Mostar sind uns die Straßenstände mit riesigen Wassermelonen aufgefallen. Unfassbar, dass sie die riesigen Früchte für nur umgerechnet 0,15 € p. Stück verkauften.
Am selben Tag machten wir noch zum Abend hin eine Stadttour und vor allem die bunten Gassen wirkten dann noch traumhafter. An der Neretva ließen wir den Tag ausklingen und bereiteten uns langsam auf die nächste Strecke vor.
Im Zick-Zack nach Dubrovnik
Ziel an diesem Tag ist Dubrovnik und wollte unbedingt über Stolac und die bosnische Küstenstadt Neum fahren. Die Strecke von Stolac nach Neum war anspruchsvoll, denn sie war sehr schmal, kurvenreich und windete sich durch das Gebirge. Es war ein guter Mix aus Weg und Offroad-Piste, also eher eine sehr tolle Rallye-Strecke. 🙂
Ab Neum ging es dann auf der planen Magistrale entlang der herrlichen Adria z.T. mit Tempo 90 bis nach Dubrovnik weiter. Neum liegt nur 6 Km von der kroatischen Grenze entfernt, hier gab es keine Probleme und wurden direkt von den Zollbeamten weiter gewunken.
Der Hattrick nähert sich. Zum 3. Mal in Folge nach 2014 und 2015 werde ich die Perle der Adria, die Stadt Dubrovnik, zum dritten Mal mit dem Auto besuchen. Ich kenne die Stadt schon recht gut und deshalb wollte ich auch wieder etwas anderes machen, wie die meisten Touristen. Fast jeder fährt den letzten Parkplatz vor der markanten Brücke „Most dr. Franja Tuđmana“ an und knippst sich oder das Auto mit der Brücke im Hintergrund. Dieses Mal habe ich bereits bei Lozica die Magistrale verlassen und wollte die Bucht unmittelbar vor Dubrovnic umrunden und ggf. von „Unten“ ein Bild von der Brücke knipsen.
Es ging nach einer kleinen Fotopause bei Mokošica weiter, wir machten die Buchtumrundung, ließen den Fährhafen rechts liegen und fuhren in Dubrovnik ein. Ich konnte mich hier schnell orientieren und wir sind so treffsicher an die Ankunft am Stadtteil Babin Kuk angekommen.
Zagreb liegt in Dubrovnik / Hotel an der Promenade
Anders als sonst haben wir nur eine Nacht für Dubrovnik gebucht und das Hotel sollte deswegen nicht allzu teuer sein (günstig gibt es in Dubrovnik nicht!) und eine praktische Lage haben. Da ich die Promenade in Babin Kuk kenne und man von dort gut per Bus in die Altstadt kommt, habe ich mich für diese Lage entscheiden. Auch in dem 3*-Hotel Zagreb waren alle sehr freundlich und konnten sehr gut in Englisch kommunizieren. Uns wurde erklärt, dass der nächste Tommy-Supermarkt direkt um der Ecke sei und die Buslinie 6 (Haltestelle auch nur 50m entfernt) für die Tour in die Altstadt zu wählen ist.
Balkan-Bustour zur Altstadt
Hin- und Rückfahrttickets gibt es nicht, sondern es wird immer nur per Fahrt ein Ticket gekauft. 15 Kuna kostet das Ticket beim Busfahrer, 12 Kuna im Kiosk. Stehend im überfüllten Bus zur Rush Hour ging es mit einer recht zügigen Fahrt in die Altstadt von Dubrovnik. Gerade Mal nach 20 Minuten Bus-Tour waren wir da und gingen über das Stadttor (Pile-Tor) direkt in die Festung bzw. Altstadt. Somit haben wir auch ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe besucht. Direkt hinter dem Stadttor beginnt die mit polierten Steinplatten gelegte Stradun, die Hauptfussgängergasse von Dubrovnik.
Stadtmauer-Wanderung
Die Stradun haben wir uns für später aufgehoben, denn wir wollten die Altstadt zunächst von Oben besichtigen. Dieses kann man ganz gut mit dem durchgängigen Stadtmauergang, beginnend direkt am Pile-Tor auf der Stradun. Mit 120 Kuna p. P. etwas teuer, aber es lohnt sich. Nirgendwo bekommt man so eine gute Übersicht von Altstadt, Meer und mehr. 🙂 Wie bereits erwähnt gibt es alles in Dubrovik wie in Kroatien auch, nur mit einem Aufschlag von 200%. 😉 Englisch dominierte durch die vielen amerikanischen Touristen. Nach dem Stadtmauerrundgang gingen wir noch durch die Stradun bis zum Ploče-Tor, besichtigten den alten Hafen, einige Gassen und die Kathedrale.
Burritos und Chillen am Lapad Beach
Wir haben alles Sehenswerte von Dubrovnik gesehen und fuhren mit dem Bus wieder zurück in Richtung Babin Kuk. An der Promenade haben wir noch lecker in der Chihuahua Cantina Mexico mexikanisch gegessen, relaxten am benachbarten Strand „Lapad Beach“ und freuten uns schon auf dem nächsten Tag.
Fahrt in den hohen Norden
Hohe Norden ist vielleicht etwas übertrieben, aber an diesem Tag waren 650 Km nordwärts zu überbrücken. Ziel war die Insel (Otok) Lošinj in der Kvarner Bucht und mussten wieder zurück per Magistrale und fuhren dieses Mal über die Brücke „Most dr. Franja Tuđmana“. Ein letztes Mal mussten wir den 15 Km langen Küstenstreifen von Bosnien-Herzegowina passieren und passierten die Autobahnabfahrten Markarska, Split und Sibernik. Wie bereits auf der Hinfahrt haben wir auch nun wieder auf der tollen Autobahnraststätte an der Krka gerastet und fuhren dann weiter nordwärts Richtung Biograd na Moru, Zadar und haben die Autobahn bei der Anschlussstelle Maslenica verlassen um nun einer der schönsten Küstenstraßen Kroatien zu befahren. Dort windete sich die E65 über Starigrad, ließ die Insel Pak links liegen, über Karlobag, Jablanac, ließ die Insel Rab links liegen, über Zengg und Crikvenica bis zur Brücke die zur Insel Krk führt.
Inselhopping
Die Brücke zur größten Insel Kroatiens ist mautpflichtig und ist nur zu entrichten, wenn man nach Krk möchte. Man zahlt also nur einmal die 35 Kuna für Hin- und Rückfahrt. Was zunächst ins Auge sticht ist die karge Mondlandschaft der Inseln der Kvarner Bucht. Die Urlauber, die zum ersten Mal diese Region besuchen, werden sich sicherlich zunächst veräppelt vorkommen, denn es sieht alles andere als einladend und nach einer Urlaubsregion zum Wohlfühlen aus. Alles ist trocken, kahl und keine Pflanzen sind zu sehen. Das liegt an dem plötzlich auftretenden Fallwind, die Bora.
Exkurs Bora: Das Auftreten einer Bora kann schnell und unerwartet passieren. Vorboten können manchmal ausfransende Wolken sein, die sonst über der Gebirgskette stagnieren. Die Bora ist ein sehr kalter, trockener und kräftiger Wind, dessen Böen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Km/h erreichen. Laut Wikipedia ist es einer der stärksten Winde der Welt. Deswegen wächst auf der Nordseite der Inseln nichts, weil alles direkt abrasiert wird.
Die Fahrt zum Fähranleger zur Insel Cres in Valbiska war Dank der gut ausgebauten Strecke schnell erreicht und je weiter wir südlich fuhren, umso grüner wurde wieder die Landschaft. Da die Fähre alle 2 Stunden geht und wir als letztes Auto auf die Fähre kamen, war das Glück uns erst danach bewusst. 😀 Ich war noch halb auf der Auffahrrampe, da ging sie schon hoch und zeitgleich hat die Fähre Vollgas gegeben. Fährkosten: 151 Kuna (115 Kuna Auto, 18 Kuna p.P.).
Weitere Infos zu den Fähren: http://www.insel-losinj.hr/transport/ferry/
30 Minuten waren wir mit der Fähre der kroatischen Rederei Jadrolina unterwegs und erreichten dann Merag auf der Insel Cres. Da wir fast die Letzten von der Fähre fuhren, fuhren wir in der großen Kolonne über die Insel, ließen die Hauptstadt Cres-Stadt rechts liegen und fuhren in Osor über eine kleine Schwenkbrücke (kann auch Mal für die Boote geöffnet sein) auf die Insel Lošinj.
Veli Lošinj
Ich habe mich für diese Insel entschieden, da sie vermutlich am besten von der Bora geschützt (ca. 100Km vom Festland entfernt) und so am vegetationsreichsten ist. So war es auch, es war sehr paradiesisch. Klares, saphir-blaues Wasser im Kontrast zu den smaragd-grünen Bewuchs, einfach nur eine Traumwelt. Auch hier gibt es hauptsächlich Strandabschnitte mit der Kennzeichnung für außergewöhnlich, gute Wasserqualität, die Blaune Flagge.
Kurz vor der größten Stadt der Insel Mali Lošinj (Klein-Lošinj) passierten wir wiederum eine kleine Schwenkbrücke, auch hier mussten wir nicht warten. Direkt hinter Mali Lošinj (Klein-Lošinj) befindet sich heute das kleinere Veli Lošinj (Groß-Lošinj). Ein gemütliches, kleineres Fischerdörfchen mit Hafen und einem niedlichen Stadtkern mit guter Gastronomie. Hier haben wir uns für 3 Übernachtungen in dem modernen und tollen Boutique Hotel Dolphin Suites entschieden und das Wetter war hier richtig gut auszuhalten.
Die Insel ist ein Hit
Rein landschaftlich ist Lošinj ein Genuss. Z.B. haben wir auch die Südseite der Insel besucht und musste feststellen, dass ich noch nie so eine steile Serpentine gefahren bin. Das i-Tüpfelchen war auch noch die Straßenbreite, bei der sich zwei Fahrzeuge sich nicht begegnen sollten. In der Südspitze ging es auf einer Strecke von 800m insgesamt 250m bergab. Dieses erinnerte mich auf die eine steile Straße in San Franzisco.
Der Mittelkamm der Insel ist fast durchgehend von Mali Lošinj bis zur Südspitze 250m hoch und konnte von da aus schöne Luftaufnahmen mit dem Multikopter einfangen.
Obwohl auf dem Bade-Plateau in Veli Lošinj fast durchgängig wegen der durch den starken Wind aufgeraute Adria die rote Flagge (Schwimmen verboten) wehte, gingen wir den herrlichen 4Km langen Panorama-Küstenweg Richtung Mali Lošinj entlang. Abseits vom Straßenverkehr wurde dieser Steinplattenweg extra für Fuß- und Radfahrer angelegt. Wir umrundeten die Schwarze Bucht und kamen in der etwas geschützten Bucht von Valdarke in Mali Lošinj an. Dort wagten wir uns auch ins kristall-smaragd-schimmernde Wasser.
Auf der Insel verteilt gibt es auch weitere schöne Buchten und Strandabschnitte, darunter das im Westen gelende Wassersportzentrum Cikat mit dem kultivierten Pinien-Wald und der darunter liegenden Sonnenbucht. Im Prinzip gibt es auf dieser Insel für jeden Geschmack etwas…
Sansibar auf Sylt, BORA BAR auf Lošinj
…so auch die BORA BAR im kleineren Hafen im süd-östlichen Veli Lošinj. Dort kannte wohl jemand die Sansibar auf Sylt, denn hier in der BORA BAR gab es exklusives Essen mit Merchandising (z.B. BORA BAR-T-Shirts). Die BORA Bar ist zwar etwas teurer, aber Qualität hat nun Mal ihren Preis. Ich habe den Pasta-Mix geordert und dieser beinhaltet selbstgemachte Ravioli mit Steinpilzfüllung, selbstgemachte Gnocchi, Trüffel, einer leckeren Butter-Zitronen-Sauce und geriebenen Grana Perdano. Viel war es nicht auf dem Teller, aber es war sehr, sehr lecker!
Über Istrien nach Slowenien
Leider geht auch Mal ein Zwischenstopp wieder zuende und es wird Zeit das letzte Ziel vor der Heimreise anzupeilen. Wir fuhren über Lošinj und Cres nun nicht mehr über die Insel Krk zurück zum Festland, sondern wählten die Fähre von Porozina (Cres) nach Brestova auf der Halbinsel von Istrien. Auch hier mussten wir nur eine kurze Zeit warten, bis wir auf der Fähre waren. Fährkosten: 151 Kuna (115 Kuna Auto, 18 Kuna p.P.), Fahrzeit: ca. 20 Minuten.
Es ging dann weiter der Küstenlinie nordwärts hoch. Auch hier um die Region Lovran gibt es sehr schöne Strandabschnitte. Kurz vor Rijeka kamen wir dann auf die Autobahn und die Weiterfahrt verlief dann bis zur kroatisch-slowenischen Grenze zügig. An der Grenze forderte mich die Grenzbeamtin mich mit harten Tonfall auf, auch die verdunkelten, hinteren Scheiben herunterzufahren. Sie schaute kurz rein und durften dann auch wieder weiterfahren. In Slowenien gab es auch erstmals wieder saftgrüne Wiesen und die Landschaft veränderte sich auf einen Schlag. Wir fuhren durch schöne Täler und kamen dann nach einigen Kilometern zur Autobahn, die uns nach Ljubljana führte.
Das teuerste Parkhaus, das ich je gesehen habe
Das Hotel Emonec liegt direkt im Stadtkern bzw. in der Fußgängerzone der Hauptstadt, so fuhren wir zunächst in die zentral-gelegene Tiefgarage unter dem Park Zvezda, nahmen das erste Gepäck mit und suchten das Hotel Emolec auf. Der Check-In klappte reibungslos, denn auch hier sprach das Personal sehr gutes Englisch. Da das Personal uns den Tipp gegeben hat einen anderen Parkplatz für 12 € pro 24h zu benutzen, habe ich nach dem Tagespreis für die Tiefgarage gefragt, wo der SEAT LEON jetzt steht. Die Antwort war nicht 42, sondern satte 49 € pro 24h. 😀
Tipp: Parken kostet hier pro 24h nur 12 €: https://www.google.de/maps/@46.048811,14.5024635,336m/data=!3m1!1e3
Immer eine Reise wert (…Ljubljana)
Ich finde Ljubljana ist ein wahrer Geheimtipp in Sachen schönste Hauptstädte Europas. Ich bin nun zum 2. Mal hier und muss sagen, ich fühle mich hier sehr wohl. Mit 287.000 Einwohnern ist sie gerade Mal halb so groß wie Dortmund oder in Etwa so groß wie Herne-West (Gelsenkirchen). 😀 Alles ist sehr zentral gelegen, die Burg, die Drei Brücken (Tromostovje), St. Nikolaus-Dom, Drachenbrücke, Rathaus, Flaniermeilen und Promenade entlang des Flusses Ljubljanica. Einen Spaziergang von Ost nach West wäre in gut 5 Minuten erledigt.
Was auch direkt auffällt ist, dass man in Ljubljana nicht verhungern kann. Restaurants und Cafés reihen sich entlang des Wassers. Terrassen zum Verweilen gibt es hier genug. Ich finde Ljubljana sollte man besuchen, vor allem wenn man auf die Durchreise nach Kroatien ist. Es ist eine Stadt zum Kraft tanken.
Die Burg
Zur Dämmerung sind wir mit der Standseilbahn hinauf zum eigentlichen Wahrzeichen der Stadt gefahren, der Burg von Ljubljana. Berg- und Talfahrt kosten 4 € pro Person. Der Blick auf die Stadt von Oben beim Sonnenuntergang war unbeschreiblich schön. Es waren einige Touristen und Einheimische und schauten staunend dem Tagesende entgegen. Eine rote Sonne ging unter, wie in Afrika und passend dazu hörte man den Afrikaner auf seinen Bongos trommeln, der seit mind. 3 Stunden non-stopp versuchte die Hornhaut von den Händen vergebens abzuschlagen. Das trommeln schalte durch ganz Ljubljana. Hinter den Bergen verschwand der rote Feuerball und langsam gingen in der ganzen Stadt die Lichter an.
Wir gingen zurück zur Bergstation der Standseilbahn und wurden kurze Zeit später abgeholt. Nach einem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt hatten die Brücken etwas von der Rialto-Brücke in Venedig. Kein Wunder, denn Slowenien hatte lange Einflüsse durch Habsburger und Venezianern erlebt. Mit dem Gang zum Hotel war die Reise auch schon fast zu Ende.
Heimwärts
Der Tag startete zu früh um schon munter zu sein und bereits um 06:30 Uhr saßen wir am Frühstückstisch. Direkt um 07: 00 Uhr haben wir ausgescheckt und wollte so schnell es geht wieder on the Road zu sein. Die Rückfahrt über Kranj, Aßling, Karawanken-Tunnel, Villach bis Salzburg verlief schnell und reibungslos. Da wir allerdings mit dem Rückreiseverkehr der Süddeutschen zurück fuhren, war der gute Verkehrsfluss ab der österreich-deutschen Grenze vorbei. Beinahe im Schneckentempo ging es über Rosenheim Richtung München. Ab München konnte ich dann über Ingolstadt, Nürnberg, Würzburg, Aschaffenburg, Gießen, Siegen bis Lüdenscheid gut durchkommen. In Lüdenscheid gab es wegen einer engen Baustelle einen längeren Rückstau, aber nachdem das geschafft wurde, war es nur noch einen Katzensprung nach Dortmund. Insgesamt habe ich 3808.6 Km mitgetrackt. 🙂
Wie geht es weiter?
Auf jeden Fall gibt es im nächsten Jahr wieder eine Tour, denn es macht absolut viel Spaß so eine Tour zu unternehmen. Wohin, das ist noch offen. Aber die Liste der möglichen Ziele wird jetzt schon länger und länger und länger und länger…. 🙂
Hast Du Fragen z.B. um auch so eine Tour zu Planen und Fragen zu den unterschiedlichen Ländern, dann her damit. Ich versuche sie so gut wie möglich zu beantworten.
Ansonsten schaue in meine Packliste, die ich immer wieder überarbeite. Das sollte die Reiseplanung doch erleichtern. Oder vielleicht sind die anderen Touren auch interessant?
Man kann davon ausgehen, ja. 🙂 Die Abschlepper fuhren auch nur die Promenaden-Straße auf und ab und waren auf diese Art der Abzocke aus. Ich finde das von der Verwaltung von Sibernik nicht korrekt und alles hatte einen sehr korrukten Touch. Besten Dank fürs Lob bzgl. Fotos! 🙂 VG, chriz
Das die so schnell sind mit dem Abschleppen… Die sehen halt das deutsche Kennzeichen und denken sich gleich, dass man hier Geld machen kann. Tolle Bilder hast du allerdings gemacht, echt schön.
Ein toller, informativer Bericht, den ich jetzt nur überfliegen konnte und mir demnächst nochmal genauer ansehen werde. Danke für die Mühe 🙂 Grüße, Sandra