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Amsterdam

Amsterdam und sein Grachtengürtel

Amsterdam und sein Grachtengürtel

Amsterdam, jetzt bist Du fällig. Ich war 2011 das letzte Mal im Venedig des Nordens und hatte tatsächlich wieder richtig Lust die Grachtenstadt nun fotografisch zu entdecken. Während daheim sich einige Leute mit Alaaf, Helau und Hopsasa bekriegen, wollte ich wieder flüchten, hinaus zum Sightseeing abseits jeglichen Karnevals-Trubel.

Es wird gesagt, dass man nach Amsterdam keinesfalls mit dem Auto besuchen sollte. Verstopfte Straßen, enge Gassen und Null-Parkplätze gehören stets zum Alltag von Amsterdam. Nun, ich entschied mich trotzdem mit dem Auto anzureisen und suchte mein Hotel auf, das sich auf der IJ-Insel IJburg etwas abseits von Amsterdam befindet. Es ist immer so dass ich mir mehrere Faktoren herauspicke um ein geeignetes Hotel zu finden. Darunter sind es folgende Punkte:

Mein gewähltes Hotel war dieses Vier-Sterne-Hotel mit grandioser Aussicht der Superlative über Amsterdam. Es war genau die richtige Wahl. Direkt vor dem Eingangsbereich hielt auch schon die Tramlinie 26. Ich musste nur noch einsteigen und in 10 Minuten war ich an der Centraal Station (Hauptbahnhof). Das Ticket habe ich mir vorher schon online bestellt und postalisch zuschicken lassen.

Ein- und Auschecken nicht vergessen!

Die Holländer haben in der Straßenbahn ein eigenes System und dieses finde ich gar nicht mal so schlecht. In einer Straßenbahn steigt man entweder vorne beim Fahrer oder vorletzte Tür beim Schaffner ein. Tickets können beim Schaffner gekauft werden. Ansonsten muss man sein Ticket beim Einstieg an einer Check-In-Box halten, bis ein kurzer Signalton ertönt. An allen anderen Türen darf man dann austeigen. Es ist aber wichtig, dass man vor dem Aussteigen das Ticket erneut an diese Box hält, damit man sich wieder auscheckt. Sollte man es vergessen haben, ist das reaktivieren schwierig. Jedenfalls beim Einstieg zeigt er eine Ungültigkeit an.

Die Sehenswürdigkeiten Amsterdams

Auch wenn das Wetter sehr durchwachsen war, von Sonnenschein, bis Wolken, Schnee und Hagel war alles dabei, konnte ich in den drei Tagen viele Sehenswürdigkeiten besichtigen.

Grachtenrundfahrt auf Amsterdams Kanäle

Grachtenrundfahrt auf Amsterdams Kanäle

Am ersten Tag hat es durchgängig geschneit und beschloss mich durch die Stadt ohne Kamera zu bewegen. Es war ein erster Orientierungswalk. Nachdem ich einen Rundgang um den Hauptbahnhof machte, besichtigte ich einen ersten Teil des UNESCO Weltkulturerbens Amsterdamer Grachtengürtel. Dabei bin ich die gesamte Prinsengracht (Prinzengracht), es ist die äußerste Gracht des Amsterdamer Grachtengürtels, entlang spaziert und habe mir mögliche Spots für den Folgetag ausgeguckt. Vorbei am Anne-Frank-Haus und der prächtigen Westerkerk bin ich an einer kleinen Gracht stehen geblieben, weil die mir besonders ins Auge gefallen ist. Umrahmt von weihnachtlich beleuchteten Ulmen war die sehr kleine Gracht sehr traumhaft.

Spiegelgracht

Spiegelgracht

Die merkte ich mir ebenfalls vor und spazierte weiter. Auf der Höhe des Heineken Experience bog ich vom Grachtengürtel ab und habe mich eine Weile im trendigen, ehemaligen Arbeiterviertel De Pijp umgesehen. Ein sehr hippes, lebendiges Stadtviertel Amsterdams. Irgendwann machte ich einen Haken in Richtung östlicher Richtung bis ich an dem Hauptfluss und Namensgeber Amsterdams, der Amstel, angekommen war. Entlang der Amstel in nördlicher Richtung erreichte ich wieder den Stadtkern Amsterdam, zuvor ich noch die Amstelsluizen (Amstelschleusen), die Magere Brug (Magere Brücke) und die Blauwbrug (Blaue Brücke) besucht habe.

Bleuwbrug (Blaue Brücke)

Bleuwbrug (Blaue Brücke)

Fast am Endpunkt der Singel am Opernhaus auf dem Waterlooplein bog ich dann in das alte Amsterdam ab und habe mich in der Altstadt etwas umgesehen. Die Altstadt habe ich dann an der Nicolaaskerk verlassen und brauchte zur Tram-Station am Amsterdamer Hauptbahnhof nur die Straße überqueren.

Der Amsterdamer Grachtengürtel (Exkurs)

Der Amsterdamer Grachtengürtel hat zwei Seiten einer Medaille, denn sie dienten damals zu zwei wesentlichen Zwecken. Errichtet wurden die Hauptgrachten Prinsengracht (Prinzengracht), Keizersgracht (Kaisersgracht) und Herengracht (Herrengracht) mit den vielen kleineren Quergrachten, die als Verbindungswege angelegt wurden, im florierenden Zeitalters Amsterdams zu Beginn des 17 Jh. und dienten als Transportweg für Waren und Güter. Die Waren- und Lagerhäuser wurden direkt an den Grachten gebaut. Neben dieser Hauptfunktion dienten die Grachten rund um Amsterdam als offenes Abwassersystem bzw. offene Kloake, was auch im romantischen Venedig der Fall ist. Es war notwendig geworden, dass über ein Schleusensystem das Abwasser mit dem Gezeitenwasser ausgetauscht wurde. Das Abwasser wurde demnach in das unweite Markermeer, ferner auch Ijsselmeer, gespült.

Wetserkerk an der Prinsengracht

Wetserkerk an der Prinsengracht

Oft möchte ich mich auch gerne in den äußeren Gebieten einer Stadt umsehen. Am Folgetag beschloss ich dann zu Fuß von IJburg ins Zentrum zu schlendern und kam an dem Vorort Indische Buurt vorbei. Ein Multikulti-Bezirk mit Bazar-Charakter. Vorbei am Amsterdamer Zoo ARTIS bin ich dann an einer weiteren Sehenswürdigkeit der Stadt angekommen. Es ist das Wissenschaftsmuseum NEMO mit seiner tollen, kostenlosen Aussichts-Terrasse.

Blick von der Aussichts-Terrasse des NEMOs

Blick von der Aussichts-Terrasse des NEMOs

Unweit vom NEMO besuchte ich noch ein weiteres, schönes Fotomotiv, Montelbaanstoren an der Oudeschans, wo auch heute noch der Wasserstadt kontrolliert wird.

Montelbaanstoren

Montelbaanstoren

Mit der Gracht ist dieses Bauwerk zur Tageszeit ein schönes Fotomotiv, in der Nacht wird der Turm leider nicht beleuchtet. Dann fuhr ich wieder zurück ins Hotel und entspannte mich etwas bis etwa 90 Minuten vor Sonnenuntergang und brach zu einem Highlight meiner Reise auf.

Die beste Aussicht von Amsterdam

EYE Filminstitut und A'DAM Lookout am Nordufer des Flusses IJ

EYE Filminstitut und A’DAM Lookout am Nordufer des Flusses IJ

Die beste und mit einem Preis von 12,50 EUR vielleicht auch die teuerste Aussicht von Amsterdam kann man auf dem Hochhaus A’DAM Lookout genießen. Es ist dort sogar möglich über der Hochhauskante in etwa 100m zu Schaukeln, was ebenso seinen Preis hat. Das A’DAM Lookout befindet sich neben dem futuristischen Bau des EYE Filminstituts am Nordufer des Flusses IJ gegenüber vom Hauptbahnhof (Centraal Station). Die Fähren überqueren wegen der hohen Fahrgastfrequenz fast im Minutentakt die IJ und sie können kostenlos benutzt werden. Die Anlegestelle befindet sich am Nordausgang des Hauptbahnhofs, gelegen eher nord-westlich.

Am A’DAM angekommen zerplatzte fast meine Hoffnung noch oben auf der Plattform den Sonnenuntergang mitzuerleben, da der Besucherandrang ziemlich groß war und die Schlage nur langsam kleiner wurde. Deswegen empfehle ich unbedingt das Online-Ticket vor dem Besuch zu ordern, dann kann man direkt in den ersten Stock zur Zugangskontrolle gehen (das Fotoangebot kann übersprungen werden; ist nicht kostenlos) und in den Fahrstuhl begleitet von einer abgefahrenen Lichtshow im Aufzugsschacht nach oben fahren.

Aufzug zur Aussichtsplattform

Aufzug zur Aussichtsplattform

Die Fahrt über 20. Etagen dauerte auch nur 22 Sekunden, schnell genug um doch noch den Sonnenuntergang bestaunen zu können. Oben abgekommen musste ich feststellen, dass sich dieser grandiose 360°-Ausblick für die 12,50 EUR absolut gelohnt hat. Obwohl dort oben sehr strenge, kalte Böen über das Gesicht pfiffen, musste ich unbedingt dort verweilen bis es dunkel geworden ist.

Die beste Aussicht über Amsterdam

Die beste Aussicht über Amsterdam

Die beste Aussicht über Amsterdam

Die beste Aussicht über Amsterdam

Restaurant im A'DAM Lookout

Restaurant im A’DAM Lookout

Im Anschluss fuhr ich wieder auf die Südseite Amsterdams und besuchte nun mit der Kamera und bei besseren Wetter wie am gestrigen Tag die Spots, die ich mir am Vortag abgegangen bin. Da ich recht viele Langzeitaufnahmen geschossen habe, verging die Zeit recht fix. Es wurde spät und fuhr zurück ins Hotel nach IJburg.

Der letzte Tag war wettertechnisch wieder sehr durchwachsen. Nu am Nachmittag hat es sich dennoch ganz gut gehalten und konnte mehr die Innenstadt entdecken. Besucht habe ich dann den Nieuwmarkt, das Rembrandt-Haus, den Amstelhoek, Munttoren, den schwimmenden Blumenmarkt auf der mittelalterlichen Gracht Singel, den ruhigen Begijnhof mit der Begijnhofkapel, die Fußgängerzone Kalverstraat und den großen Platz Dam mit dem königlichen Palast.

Begijnhof - Ein ruhiger Ort und Ursprung mitten in der Stadt

Begijnhof – Ein ruhiger Ort und Ursprung mitten in der Stadt

Dam mit königlichem Palast

Dam mit königlichem Palast

In der Nacht habe ich dann noch die beiden bekanntesten Brücken Magere Brug und Bleuwbrug fotografiert ehe es durchfroren ins Hotel zum Packen ging.

Magere Brug (Magere Brücke)

Magere Brug (Magere Brücke)

Goede Reis

Der nächste Morgen hat begonnen, es war mein Abreisetag. Nach dem Auschecken habe ich zunächst mein Gepäck ins Auto gebracht und ging nochmal zurück zum Albert Hejn Supermarkt um mir noch XXL-Senseo-Kaffeepads-Tüten für ein paar Monate zu kaufen. Der Kaffeepreis ist im Vergleich zu Deutschland deutlich günstiger. Das Parkticket in der Tiefgarage konnte man nur bargeldlos lösen wobei ich dann direkt dachte, die sind hierzulande schon viel fortgeschrittener als die Deutschen. Das wurde dann nochmal getoppt, als ich das Ticket an der Ausfahrt in den Automaten schieben wollte. Dazu ist es nicht gekommen, denn bei der Einfahrt wurde das Kennzeichen per Kamera im System registriert. Bei der Ausfahrt öffnete sich dann der Schlagbaum automatisch, denn auch da hat die Kamera mein Kennzeichen erkannt. In Deutschland ist dieser Luxus sicherlich aus datenschutzgründen nicht umsetzbar und fuhr staunend davon.

Amsterdam ist eine sehr fotogene, spezielle Stadt und ist in 2,5 Stunden vom Ruhrpott erreicht. Demnach können weitere Fototouren nach Amsterdam sehr gerne und sehr bald wieder geplant werden.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am 4. März 2018 von Christian Schwarz (chriz)

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