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That’s a big joint – Newcastle 2012

Was hat ein Joint mit Newcastle zu tun? Wieso habe ich diese Überschrift denn nur gewählt? Kurios, oder nicht? Worin der Zusammenhang besteht, dass ist weiter hinten im Text vertextet.

Alles verlief absolut nach Plan. Direkt um 11:45 Uhr fuhren wir in Dortmund auf die B1 auf. Quer durch’n Pott und einer größeren Rast bei Hünxe sind wir gegen 14 Uhr in Ijmuiden bei Amsterdam angekommen. Sehr viel Glück hatten wir auf den beiden Zugbrücken auf dem Amsterdamer Autobahnring, die sich auch nicht nach oben bewegten. Es war ja auch kein Schiff in Sicht das die Brücke zwingen würde sich zu öffnen. Dat war auch jut so! 🙂

King Seaways

Ich manovierte in Ijmuiden in eine kleinere Wohnsiedlung unweit des Fähranlegers, des Felison Terminals, wo wir zum Nulltarif parken konnten. Nach einem 500m Fußmarsch erreichten wir das Terminal und mussten einige Minuten warten, bis Check-In und Boarding starteten. Das war nicht so schlimm, denn wir konnten draußen noch die Sonne genießen. Nach dem Check-In und der Passkontrolle weisste uns ein stählender fensterloser Tunnel, dem Gateway, den Weg zur Fähre King Seaways der dänischen DSDS… ehm… DFDS

King Seaways

Seaways-Flotte. Mit insgesamt 12 Decks zählt es schon zu den Wolkenkratzer auf hoher See. Nachdem wir unsere Kabine mit der Bordkarte öffnen konnten, wurde von uns die Kabine erst begutachtet. Das Preis-/Leistungsverhältnis war auf jeden Fall gegeben, allerdings konnte der Standard mit der Konkurrenz aus Schweden, der Stena-Line, nicht mithalten. Es war ein etwas älteres Schiff an dem der Zahn der Zeit genagt hat.

Ablegen in Ijmuiden

Das Spektakel des Ablegens aus dem Hafen von Ijmuiden, einer Gegend voller Industrie und einem finsteren Torpedo-Bunkers, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir begaben uns auf dem Sonnendeck und winkten der fremden holländischen Bevölkerung zu. Bis kurz vor 18:30 Uhr waren wir auch dort, bis die Pforten zum 7 Seas Restaurant öffneten um ordentlich am Abendbuffet zuzulangen. Ein wirklich nettes Buffet wo von Sushi, über Thai-Nudeln, Frikadellen, Rösti-Ecken, Tafelspitz, Knusperhühnchen, Spaghetti Bolognese, mexikanischer Reis sowie Fish & Chips aufgetischt wurde. Untermalt mit einem leckeren kühlen Grolsch. Papp satt stolperten wir zurück in unsere Meerblick-Kabine auf Deck 11 und packten unsere Sachen aus. Anschließend war das Wine-Tasting „World Tour“ in der Navigators Bar. Jeder hatte seine vier Weine zum Probieren. Nach der Verkostung der Weine aus Australien, Südafrika, Spanien und Italien stand mein Sieger fest. Mein Gewinner war ganz klar der Wein Amarone aus der Region Veneto in Italien. Ein sehr verführerischer und komplexer Geschmack wie ich finde. Ich hoffe nur, das meine Wahrnehmung durch die einigen Wochen zurückgelegende Tour nach Rom, die auch durch Veneto verlief, nicht deswegen getäuscht wurde.

Einen teuren Cafe Americano für 4€ konnten mich nicht mehr wach halten. Nachdem wir profelaktisch die Uhren um eine Stunde zurückgestellt hatten, fielen wir in unsere „Kojen“ und schliefen bis England durch, da die Überfahrt über der Nordsee absolut schaukelfrei verlief. Gleichzusetzen mit einer kleinen Tour über dem Möhnesee im Sauerland die uns eine super Erholung boten.

Nach dem Besuch des gigantischen Frühstückbuffets legte auch schon die King Seaways in Newcastle an. Der Blick durch das Bullauge unserer Kabine ließ uns erst vermuten, dass wir noch auf hoher See wären. Wir begaben uns zur anderen Seite des Schiffs um nachzusehen ob es denn noch so sei. Tatsächlich haben wir schon angelegt. Das Schiff befand sich schon in North Shields auf dem Fluss Tyne. North Shields war nur mit typisch englischen Nebel verhüllt, so dass man das 30m entfernte andere Ufer nicht mehr sah. Nach einer längeren Passkontrolle des britischen Zolls folgten wir der Menschenmasse zum Vorplatz des Tyne Terminals wo uns eine Flotte von doppelstöckigen gelben Busse erwartete um uns per linken Straßenseite nach Newcastle brachte.

Newcastle Central Station

Nach etwa 20 minütiger Busreise ließ uns der Bus an der Newcastle Central Station aussteigen. Um richtig wieder munter zu werden wechselten wir die Straßenseite um bei Starbucks jeweils einen Cafe Americano runterzuspülen. Wir gingen mit unserem Cafe to Go weiter und sahen Batmans Gefährten Robin mit einer Bande englischen Jugendlichen. Ist es die neue Bürgerwehr in Newcastle? Eher nein, es war sicherlich einer dieser ausartenden Junggesellenabschiede. Denn im Gepäck war sehr, wirklich sehr viel Bier dabei.

St. John the Baptist Church

Nach dieser schrägen Begegnung trafen wir auf dem Vorplatz der uralten St. John the Baptist Church ein. Eine wirklich alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die von den einheimischen Wasserlassern nicht wirklich geschätzt wird.

 

 

 

The Black Gate

Wir mussten nur unsere Füße weiter Richtung Süden versetzen und schon war auch die nächste alte Attraktion von Newcastle upon Tyne erreicht. Es war das Black Gate, das schon ziemlich eingefallen war. The Black Gate ist fast genauso alt und diente

The Black Gate

als Wachtor der Stadtbefestigung von Newcastle. Besonders auffällig waren in diesem dunklen Gang die vergitterten Räume, die sicherlich als Gefängnis dienten.

Castle Keep

Entlang der Stadtbefestigung erreichten wir das Castle Keep, einen noch gut erhaltenen Bergfried. Wie zuvor an der St. John the Baptist Church war auch hier zu erkennen, dass die Briten ihre Kulturgüter nicht hoch schätzen. Direkt neben dem Bergfried befand sich die riesige Gleisanlage von der Newcastle Central Station. Wir stiegen die Treppen des Castle Keep hinauf und wurden mit einem schönen Blick über Stadt, Land und Fluss belohnt.

The High Level Bridge

Mit einer prachtvollen Brücke, der High Level Brigde, überquerten wir den Fluss Tyne, der Newcastle von Gateshead trennt. In der Mitte der Brücke blickten wir über die rostfarbende Tyne und staunten, wie viele Brücken in kürzester Abfolge über die Tyne gespannt wurden. High Level

Blick über die Tyne

Brigde, Swing Bridge, Tyne Bridge und das wahre Wahrzeichen Newcastles die Gateshead Millennium Bridge standen in einer Reihe von insgesamt 500m.

Auf der anderen Seite des Flusses war uns zunächst klar geworden, wie Newcastle einem Trichter ähnelt. Zum Fluss war das Gefälle auf beiden Flussufern enorm. Wir gingen weiter am Ufer entlang und machten eine kurze Pause. Besuchten dann kurz das Touristenzentrum in Gateshead und spazierten am The Sage

The Sage Gateshead

Gateshead, eine riesige Konzerthalle, vorbei. Ein paar Schritte weiter standen wir auf dem Baltic Square wo die

Gateshead Millennium Bridge

geschwungende Gateshead Millennium Bridge beginnt. Nach dem wir über sie spazierten, besuchten wir die Quayside und verlassen sie über das schöne Treppenterrain des Sandgates.

Von da aus machten wir uns in Richtung Grainger Town auf, dem eigentlichen Zentrum von Newcastle. Es war ein Fußmarsch der einmal quer über den Stadtplan verlief. Dieser

Grey's Monument

„Spaziergang“ verlief beeindruckend zügig, da Newcastle recht übersichtlich ist und dieses erst recht charmanter macht als die gewaltige Metropole London. Eine riesige Säule, das Grey’s Monument, zeigte uns den Eingang des Stadtteils Grainger

Town. Das Monument ist gleichzusetzen mit Londons Speaker’s Corner. Auch da war ein Redner (mit Mikrofon) vorzutreffen, der die Leute für seine Religion überzeugen wollte. So richtig hat aber niemand zugehört. Nach dem Erkunden des riesigen Eldon Square Shopping Centers (kostet echt viel Zeit!) und das Mittagessen bei Pizza-Hut

Überzeugungstalent? Naja...

(sehr leckere würzige Pommes!) erreichten wir die Ruheoase von Newcastle, The Old Eldon Square. Auch da kann man lange pausieren, dass wir aber aus Zeitgründen nicht gemacht haben.

Old Eldon Square

Schnell noch einen Abstecher in einer riesigen Markthalle unternommen deckten wir uns mit Lebensmitteln im nächst gelegenen Supermarkt Tesco ein. Darunter zählte auch das Eindecken mit verschiedenen Biersorten zum Durchprobieren. Irischer Cider, Honigbräu und Bräu aus Newcastle waren die Gäste in meinem Einkaufskorb.

Big Joint

Vollgepackt mit bunten Sachen und noch etwas Zeit in der Tasche gingen wir wieder zurück in Richtung Central Station und erreichten einen Platz zum Pause machen am Triangle Haus. Hinter dem Platz waren noch die Überbleibsel der Stadtmauer zu erkennen. Auf dem Platz selbst befand sich eine Art riesigen Nadel, die diagonal in den Erdboden gerammt scheint. Wir beobachteten eine Gruppe mit niederländischen Touristen, eigentlich grade volljährig gewordenen Jungs, die mit den niederländischen Akzent den Satz „Woaw… That’s a big joint“ los geworden sind und darüber herzlichst gelacht haben. „Typisch lustige Holländer“ dachten wir uns und machten uns entspannt zur Central Station auf, wo uns der Bus zum Tyne Terminal erwartete. Nach 20 Minuten waren wir wieder am Schiff und uns trennte nur noch das Boarding mit der inbegriffenen und zeitweiligen Passkontrolle der britischen Zollbeamten.

Ablegen in North Shields

Grolsch meetz Sonnendeck

Das Ablegen verfolgten wir mit einem kühlen Grolsch auf dem Sonnendeck. Als das Schiff wieder auf der Nordssee verkehrte, besuchten wir den Duty-Free-Shop des Schiffs und kamen mit leckeren Kaffee-Drops wieder raus. Denn Abend haben wir in der Navigatior’s Bar auf Deck 8 bei der Weinprobe „Grand Tour“ mit 5 Weinsorten ausklingen und die Fahrt noch einmal

Weinprobe "Grand Tour"

Revue passieren lassen. Trotzdem konnte auch ein französischer Wein nicht meinen italienischen Favoriten vom Vortag verdrängen. Sicher ist das ich den Wein Amarone auch privat kaufen werde.

Wegen der Zeitzone und dem Beginn der Sommerzeit hatten wir leider 2 Stunden weniger Schlaf abbekommen. Mit diesem kleinen Jetlag begaben wir uns zum Frühstücksbuffet. Der riesige Umfang an Speisen war genauso wie am Vortag. Mir war klar, dass dieses schwerfällige englische Frühstück mir auf den Magen drücken würde. Die Vermutung war nicht ganz fehlgegriffen, da ich 2 Tage noch Verdauungsstörrungen hatte. Eigentlich zählt mein Magen als unverwüstlich, aber nix ist schlimmer als englische Kost! 😉

Anlegen in Ijmuiden

Nach dem Frühstücken packten wir langsam unsere Sachen und verließen die King Seaways per Gateway in Ijmuiden kurz nach 11 Uhr. Wir gingen zurück zum Auto und fuhren zurück nach Dortmund, das wir Punkt 14 Uhr erreichen.

 

 

 

Es war eine kurze, denoch eine sehr schöne und durchgeplante Reise. Sicherlich war es nicht meine Letzte dieser Art!!! 🙂

Dieser Beitrag wurde erstellt am 28. März 2012 von Christian Schwarz (chriz)

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