Strandfotos
Strandfotos
Strandfotos sind meistens eine sehr schöne Erinnerung von einem Urlaub an der See. Meistens entpuppt sich es aber als eine riesige Herausforderung für das Material. Da ja bald Weihnachten ist, möchte ich Euch einige Sachen vorstellen, die für den nächsten Trip am Strand meiner Meinung nach Sinn machen. Ich bin nach einigen Foto-Reisen am Meer schon erfahren und es geht auch 2018 wieder wie 2017 zur Ostsee zum Fotofestival horizonte zingst nach Zingst.
Was dem Fotografen am meisten ärgert ist Wind, Salzwasser, Sand und vielleicht auch Möwen. Gut, gegen Möwen lässt sich kaum etwas unternehmen, aber gegen den Rest schon.
Fototasche statt Rucksack
Ich habe mir hauptsächlich für Fotoreisen am Strand die Fototasche von Kalahari gekauft und lasse lieber die Foto-Rucksäcke (Manfrotto 26 Pro Light, Mantona) Zuhause oder in der Unterkunft. Eine Fototasche kam man ohne Bedenken in den Sand abstellen ohne Panik zu schieben, dass die Tasche umfällt und dass das Foto-Equipment mit dem Sand nicht kontaminiert wird. Foto-Equipment ist nun mal empfindlich und teuer, deswegen sollte man in diesem Punkt nicht sparen. Die Kalahari-Tasche kann oben, unterhalb der Lasche, verschlossen werden, so das Sand und die salzhaltige Meeresluft nicht in die Tasche gelangen.
Stativ
Der zweitwichtigste Gegenstand ist das Stativ. Das Stativ darf keinesfalls mit der Kamera in den Sand oder sogar ins Wasser fallen. Vor allem das Zweitere wäre der absolute Kamera-Tod. Ein Stativ für Strandfotos sollte in jedem Fall A: massiv, ggf. mit einem Gewicht beschwert werden, sein sowie B: bestenfalls nicht bei Salzwasser korrodieren. Ich habe keins, aber Profis schwören für einen Strandeinsatz auf Holzstative u.a. von diesem Hersteller. Ich werde weiterhin mein Manfrotto-Stativ verwenden, denn es hat noch einen weiteren Vorteil, nämlich Hebelverschlüsse. Sie sind für den Einsatz besser geeignet als Twist-Lock-Verschlüsse (Drehverschlüsse). Twist-Lock-Verschlüsse können sind ordnungsgemäß verschlossen/geöffnet werden, wenn Sand, Schmutz, Salz und/oder Wasser in das Gewinde der Verschlüsse eindringt. Trotzdem ist Pflege das A und O. Sobald ich von meinem Shooting in der Unterkunft zurückgekehrt bin, stelle ich mein Stativ in die Dusche und brause es ordentlich mit warmen Wasser ab.
Stativ-Hilfe
Nun haben wir ein schweres Stativ und stehen nun vor einer weiteren Herausforderung, es ist der nasse Sand, der das Stativ regelrecht einsickern lässt. Auch das Fotografieren in den Ausläufern der Wellen umspült das Stativ und gräbt das Stativ immer tiefer ein. Was kann dagegen helfen? Zu einem ein niedriger Schwerpunkt sowie die bessere Verteilung der punktuellen Bodenbelastung. D.h. es muss eine Stativ-Unterlage z.B. ein Brett oder ähnliches sein, damit das Eingraben zumindest etwas gebremst wird und man in der Lage ist bessere und längere Langzeitaufnahmen fotografieren zu können.
Fernauslöser
Steht die Kamera stabil im Sand, sollte die Kamera auch dann nicht mehr angefasst werden. Dazu solltest Du immer einen Fernauslöser verwenden.
Blasebalg und Fotoputztuch
Damit die Kamera von Schmutzpartikel gereinigt werden kann, sollte in die Fototasche stets Blasebalg und Fotoputztücher mit eingepackt werden.
Sensorreinigungsset
Auch wenn man den Objektiv-Wechsel nicht direkt am Strand praktizieren sollte, sind seit Zingst in diesem Jahr die Fotoreinigungssets von Rollei mit dabei. Wer sich diesen Akt nicht zutraut, der sollte es auch am besten über einen Fachmann durchführen lassen. Falls Du Dich zutraust, dann solltest schon beim Kauf des Reinigungssets darauf achten, ob es für MFT-, APS-C- oder Vollformat geeignet ist. Kostenpunkt 20-30 EUR für 12 Reinigungen. Auch dazu habe ich in meinem Blog einen Artikel „Sensorreinigung“ geschrieben.
Filter
Hauptsächlich werden am Strand Langzeitaufnahmen gemacht und am Tage muss man abdunkeln. Dieses erreicht man mit Neutraldichte-Filter, kurz ND-Filter. Sie gibt es in unterschiedlichen Stärken, die gängigsten sind 8-fach, 64-fach und 1000-fach. Sie gibt es als Schraub- und Steckfilter. Ob Schraub- oder Steckfilter, beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich arbeite mit beiden Arten, allerdings komme ich persönlich mit Schraubfilter besser und schneller on Location zurecht. Beim Kauf von Filtern, ob es der Adapterring oder der Schraubfilter ist, solltest Du auf den Durchmesser achten. Dieser muss zu dem Durchmesser des Objektiv-Gewindes entsprechen.
Fotografiert man am Wasser, so sind Reflektionen auf der Wasseroberfläche oder in der Welle vorprogrammiert. Dazu verwende ich einen zirkulären Polarisationsfilter (C-Pol-Filter) ein. Durch die Drehung des Schraubfilters in einer Viertelstellung kann der Filter aktiviert oder deaktiviert werden. Je nachdem ob man Spiegelungen im Bild benötigt oder nicht. Außerdem trägt der Polfilter zu einem kontrastreicheren Foto bei.
Auf Grauverlaufsfilter verzichte ich. Ich fotografiere durchgehend in Raw und meistens erstelle ich eine Belichtungsreihe um das Maximum aus der fotografieren Szene herauszuholen. Größter Knackpunkt ist meistens der Himmel, vor allem bei Gegenlichtaufnahmen. Persönlich finde ich, dass der Grad des Grauverlaufsfilters oft sehr unschön bzw. unpassend auf den Fotos aussieht. Ebenso verzichte ich auf Farbverlaufsfilter, die so gut wie immer zu einem sehr miserablen Foto führen. Für diesen Effekt u.a. auch Tönungen gibt es Adobe Lightroom. Siehe mehr dazu meinen Artikel „Stimmungsvolle Fotos“.
Kamera
Ich nehme eher die Canon EOS 70D an den Strand mit, weil sie durch den mechanischen Verschluss etwas staub- und sandunempfindlicher ist als die SONY Alpha 7 S II. Die Canon hat mehr Pixel und sie ist die günstigere Anschaffung, so dass ich beim Fotografieren an der See ein höheres Risiko eingehen kann. Also für das bessere Wohlfühlgefühl. Die SONY 7 S II hat ihre Stärken in der Nacht, in der ich am Strand eher keine Fotos schieße.
Mit dabei ist auch immer meine Action-Cam, die ich nebenbei z.B. direkt am Stativ mit dem Manfrotto Micro Friction-Arm-Kit zum Zeitrafferaufnahmen verwende oder Sie halb Unterwasser halte und den Auflöser drücke.
Powerbank
Ob Stromversorgung für die Kameras, Aufladend er Akkus, dem Handy, etc. ist auch immer meine Powerbank mit an Bord. Sie hat genügend Power um z.B. weitere Workshop-Teilnehmer mit Strom zu versorgen. Ich will sie nicht mehr missen.