Mailand 2015
7 Stunden Fahrzeit in Kauf nehmen um eine leckere Pizza in Bella Italia zu bestellen? Wieso denn nicht? Auch dieses Jahr bin ich vom Karneval getürmt. Ausgewählt wurde Mailand, Italiens zweitgrößte Stadt in der Lombardei, weil ich zuvor noch nicht da war. 🙂
An dem Freitag vor Rosenmontag ging die Fahrt am Morgen los. Mit einem planmäßigen Zwischenstopp in Frankfurt am Main ging es ab Basel direkt über die Schweizer Alpen. Bis hinter dem idyllischen Luzern, noch vor dem Gotthardtunnel, hatten wir puren, morgendlichen Sonnenschein. Nach der Durchfahrt des 17 Km langen Gotthardtunnel, 3. längster Straßentunnel der Welt und mit der allgemeinen Vignette ohne Zusatzkosten befahrbar, schlug das Außenthermometer direkt auf Minusgrade um.
Es schneite und der Winter war zurück. Wir schlängelten uns erst am Luganer See, dann am Comer See vorbei. Kurze Zeit später war auch das Ziel Mailand mit einem ungewollten und nervenkostenden Abstecher durch den Mailänder Stadtkern erreicht.
Nun standen 2 Tage Sightseeing und leckeres Essen in der Modemetropole zur Verfügung. Leider spielte nur am Sonntag das Wetter etwas mehr mit, denn bis dahin hatten wir nur graues Licht und Nieselregen. Absolut fantastische Bedingungen um traumhafte Fotos zu schießen. In Mailand kommt man ganz gut per U-Bahn und Tram von A nach B. Das 24-Stundenticket kostet pro Person kostete faire 4,50 €. In einer Regenphase nutzten wir das Angebot einer City Hop-on Hop-off Tour. Es fuhren 3 verschiedene Linien durch die Metropole. Das 48-Stunden-Ticket kostete 25 Euro und hatten ein dabei ein Dach über dem Kopf. 😉
Noch etwas für die Rubrik Essen & Trinken, da ich auf dieses Thema auf meinen Reisen zuvor nie eingegangen bin.
Frühstück: Der größte Unterschied findet schon beim Frühstück statt. Während wir in Deutschland Brötchen, Aufschnitt und Käse gewohnt sind, ist es in Italien eine wahre Rarität. Der Italiener bevorzugt zum Frühstück einen Kaffee (Achtung: Für unsere Verhältnisse ein „Tässchen“) oder einen Cappuccino (den trinkt man auch nur zum Frühstück! Alle anderen zeigen sich als „Tourist“). Gegessen wird dazu entweder ein süßes Croissant mit Marmeladen- oder Schokoladen-Füllung oder ein trockenes Zwieback (genannt Biscuit), dass sie in dem Kaffee tunken. Es muss halt schnell gehen.
Mittagessen: Auch davon hält der Italiener nicht allzu viel. Meistens werden dann nur Snacks gewählt, mit denen man über den Tag kommt. Restaurants sind generell montags zu und öffnen erst ab 17 oder je nach Stadt um 19 Uhr.
Abendessen: Das ist das eigentliche Mittagessen der Italiener. In den spät öffnenden Lokalen trifft man sich gerne mit Freunden und Familie. Klar gibt es in den Restaurants unsere heiß geliebten Pizzas und Pasta. Die Italiener, so ist es mein Empfinden, bevorzugen da eher das 4-Gänge-Menü bestehend aus Vorspeise (z.B. Buscetta), 2 Hauptgänge (Primo Piatto und Secondo Piatto) und dem Dessert (Espresso oder Süßspeise). Was man auch nicht machen darf ist nach getrennten Rechnungen zu verlangen. Trinkgeld wird zwar wie wo anders auch gerne gesehen, ist aber meistens als Coperto („Gedeck“) in der Rechnung gestellt so dass in diesem Fall kein Extrageld hinzugerechnet werden muss.
Am Rosenmontag ging es dann Heimwärts. Auf der Heimreise haben wir noch einen Abstecher nach Luzern unternommen und hatten, leider nicht so optimal wie auf der Hinreise, eine verstopfte Autobahnen zu überwinden. Gegen 18 Uhr konnte ich dann Zuhause die Füße hochlegen, denn am Folgetag musste ich wieder zur Schicht. 🙂