KIA EV6
Ich bleibe den S-Ländern treu und ziehe nun mit meinem neuen KIA EV6 von Spanien nach Südkorea weiter. Wie in einem Beitrag zuvor geschrieben, habe ich den KIA EV6 GT-Line zu einem unschlagbaren Preis erhalten und konnte zugleich einen sehr guten Ankaufspreis für mein altes Baby, den SEAT LEON 5F, erfeilschen.
EV6 – Motorisierung und Ausstattung
Obwohl ich nur die heckangetriebene Variante zur Probe gefahren bin, ist meine Wahl doch auf den Allradantrieb (AWD) gefallen. Der AWD (All Wheel Drive) protzt mit einer Systemleistung von 325 PS und schafft den Sprint von 0-100 Km/h in 5,2 Sekunden.
Das rein elektrische Crossover in der Ausstattungsvariante GT-Line fährt tatsächlich mit Vollausstattung vor. Enthalten sind u.a. das komplette Assistenzsystem (Autobahnassistent mit Spurwechselassistent und Totwinkelassistent mit Monitoranzeige, Navigationsbasierte Geschwindigkeits-Regelanlage etc.), Matrix-LED, Park-Assistent mit Remote Parking, Glasschiebedach, Wärmepumpe, Meridian Soundsystem, bequeme, schwarze Sitze in Wildlederoptik, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, V2L-Adapter und Anhängerkupplung.
Warum nicht in Moonscape Matt?
Ehrlich gesagt war das meine absolut favorisierte Farbe für das Auto. Es sieht in dieser Lackierung wirklich fantastisch aus, allerdings habe ich mich dagegen entschieden, da die matte Farbe sehr pflegeintensiv sei und von KIA eine Warnung vor Waschstraßen-Besuchen herausgegeben wurde. Deshalb habe ich mich wieder für ein schwarzes Auto entschieden, das mit den Leuchten und den 20 Zoll-Felgen selbstverständlich einen tollen Kontrast bietet. Meine Wahl fiel deshalb auf Auroraschwarz Metallic.
Wieso der KIA EV6?
In meinem Urlaub habe ich mir einige E-Autos angesehen und zur Probe gefahren. Der KIA EV6 finde ich vom Design her interessant und bietet eine Menge Auto für das Geld. Die Assistenzsysteme funktionieren hervorragend, der Komfort für die Insassen ist gegeben, die Reichweite ist alltags- und reisetauglich, die Ladezeit von 10-80% beträgt durch die noch seltene 800V-Technologie nur 18 Minuten, das UI ist stimmig, kann V2L (Vehicle-to-Load), Platz im Fond und im Kofferraum sind mehr als ausreichend und es ist mit einer Gewichtsverteilung von 51% zu 49% perfekt ausbalanciert. Der KIA EV6 hat auch einige Rekuperationsstufen, darunter auch das Fahren mit einem wahren iPedal-Modus. Aber was ausschlaggebend war, ich fühle mich im KIA EV6 sehr wohl.
Das ausgewählte Allrad-Modell in der GT-Line mit der 77,4 kW-Batterie und 325 PS-Systemleistung hat eine angegebene Reichweite von 506 Km gemäß WLTP. Bei knallharter Verwendung der Rekuperation in der Stadt sollen bis zu 660 Km sein, auf der Autobahn werden es um die 350 Km sein.
Wann kommt der KIA EV6?
Meine Lieferzeit ist gar nicht mal so lange. Da ich auf ein neues Lagerfahrzeug zurückgreife, geht es nur ganz kurz in das Werk für die zusätzliche Montage der Anhängerkupplung. Die Spedition sollte ihn dann Mitte Oktober bei meinem Autohändler liefern.
Werde ich genauso viel bloggen wie zu dem LEON?
Ich habe es mir in jedem Fall vorgenommen. Egal ob es etwas zu der Technik, zu meinen positiven und negativen Erfahrungen mit dem Auto, zu interessanten Reisen, Zubehör, Laden unterwegs und zuhause und generell zum Thema Elektromobilität zu berichten gibt. Ich möchte Euch wieder mit tollem Input füttern und demnächst wieder einige Videos auf meinem YouTube-Kanal veröffentlichen! 🙂
GT-Line? Wieso denn nicht gleich der GT?
Das Spitzenmodell der EV6-Familie ist der EV6 GT mit einer Systemleistung von 585 PS und einer Höchstgeschwindigkeit um die 260 Km/h und einer 0-100 Km/h-Beschleunigung von 3,0 Sekunden. Eine wahre Waffe, die bestimmt Spaß macht. Aber genau dieser Spaß hat auch seine Kosten und Einbußen in Sachen Reichweite. Auch wenn der GT nur etwas mehr kostet wie der GT-Line in Vollausstattung, wäre der GT für mich nicht sinnvoll, falls ich mal wieder eine längere Reise antrete. Außerdem ist es sehr schwer geworden im Ruhrgebiet diese 260 Km/h durch die vielen Tempobeschränkungen, Staus, Baustellen und Sperrungen auszufahren.
Wie lange werde ich den KIA EV6 fahren?
Erstmals probiere ich für mich das Leasing aus und habe mich nun für 48 Monate gebunden. Vor allem nach diesem Zeitraum kann ich sicherlich einen genauen Rückblick wiedergeben, vor allem wie die Thematik AKKU sich verhält. Aus einigen Berichte habe ich erfahren, dass der AKKU nach einer Lebenszeit von 100.000 Km gerade mal 1-2% der Kapazität verloren hat. Das ist ein wunderbarer Wert! KIA geht das Thema auch mit breiter Brust an. Die Herstellergarantie von KIA für den EV6 beträgt 7 Jahre oder 150.000 Km. KIA garantiert außerdem nach diesen gefahrenen 150.000 Km eine Batteriekapazität von 70%.
Warum E-Auto? Kopfsache und Ängste
Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf das neue Kapitel „E-Mobilität“. Da ich mich schon eine längere Zeit mit E-Autos beschäftige und auch einige Probefahrten gemacht habe, existieren bei mir keinerlei Ängste. Weder bzgl. Reichweite, Ladenetzwerke und Ladezeiten, noch Fehlerhäufigkeiten. Gerade in Deutschland ist der Zuwachs an E-Autozulassungen eher einschläfernd, aber die Ladeinfrastruktur wird weiter europaweit u.a. durch IONITY oder bundesweit durch enBW vorangetrieben. D.h. es wird wohl hier noch einige Zeit brauchen, bis es zu Warteschlangen an den Säulen zu entdecken sind.
Fahren eines E-Autos bietet auch eine Menge Vorteile (Steuer, Verkehrsrecht, Parken, Prämien), in der ich noch in einem weiteren Beitrag eingehen werde. Auch zur Wirtschaftlichkeit werde ich noch tiefer graben, den etwas ist in der Gegenüberstellungs-Pappe vom derzeitigen Umweltminister Dr. Robert Habeck stimmt in den Grundzügen, dennoch waren die Werte doch sehr übertrieben. Den auch Strom kostet heutzutage noch nicht wenig und nicht jeder hat das Hausdach mit Solarplatten versiegelt.
Woran ich aber denke ist, dass die deutsche Automobilindustrie sich nicht mehr gegen die Konkurrenz aus Fernost behaupten kann. U.a. KIA, zusammen mit dem Mutterkonsern Hyundai, wird weitere Modelle auf den Markt bringen und arbeiten fleisig an die PBV-Plattform. Auch China lässt sich durch Strafzölle nicht bremsen. Neben den bekannten Marken wie BYD, NIO und XPENG gibt es jetzt schon eine große Anzahl von weiteren Marken, die wir in Europa überhaupt nicht kennen. Sicherlich wird da noch eine Marktbereinigung stattfinden, aber einige Marken werden sich durchsetzen und weltweit weitere Marktanteile erkämpfen. Siehe dazu auch die Facebook-Gruppe Chinese Ev cars.
Die Preise der heimischen E-Autos sind einfach zu teuer und bieten einfach nichts mehr. Zu einem sind die Deutschen zu sehr in ihrer beständigen Tugend, dem konservativen Denken, zu verkopft und stehen neuere Antriebe generell ablehnend entgegen. Das tut den Herstellern wie Volkswagen und Mercedes besonders weh, da sie erst fast vollständig vom Verbrenner zum E-Auto und dann wieder zum Verbrenner wechseln. Diese Doppeltransformation kostet immens. Ich denke schon, dass die E-Autos weltweit auf den Vormarsch sind und Europa bald eher E-Autos importieren wird. Wir waren mit der Technologie zu langsam und auch zu inkonsistent.
Sehr froh bin ich darüber, dass ich jetzt schon vor dem Erhalt des E-Autos mich mit einigen E-Autofahrer sehr gut austauchen und vernetzen konnte. Nichts ist besser voneinander zu lernen und sich auch gegenseitig mit Tipps und Tricks zu helfen. Vielleicht kann mein Blog wieder etwas zu diesem Community-Leben beitragen, ähnlich wie ich es beim LEON gehalten habe.
Wie stehst Du zu der Thematik? Hast Du bereits ein E-Auto oder denkst Du aktuell über eine Anschaffung nach?