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Fahrt durch die Steppe, Krakau, Tschenstochau, Lodz, Masuren – Tag 05

See in Masuren

See in Masuren

Heute ist Fahrtag und es sind in etwa 600 Km durch die Steppe Polens zu überwinden. Ziel des heutigen Tages ist die Masurische Seenplatte im Nordosten Polens. Masuren gehörte früher zum südlichen Teil Ostpreußens, der nach dem 2. Weltkrieg völkerrechtswidrig der Volksrepublik Polen eingegliedert wurde. Die deutsche Bevölkerung ist während der Kriegszeit geflüchtet oder wurde nach der Eingliederung vertrieben. Einige Deutsche sind trotzdem noch da geblieben und das erklärt auch, warum fast jeder 3te in Masuren Deutsch als Muttersprache hat. Deswegen haben deutsche Touristen auch keine Schwierigkeiten sich dort zu verständigen. Heute ist Masuren aus Sicht der BRD ein vergessenes Fleck Erde, das aber immerhin mit der Bezeichnung „Masuren-Das Land der dunklen Wälder und tiefen Seen“ protzen kann. 1000 Seen sind dort zu finden, die alle miteinander verbunden sind. Eine Seenverbindung, ein kleines Flüsschen Namens Krutynia, ist stehts in der Szene der internationalen Knuten bestens bekannt.

Was steht zwischen Krakau und diesem Naturparadies uns noch im Wege? Es sind 600 Km Asphalt. Gleich nach dem Check-Out haben wir uns im Schneckentempo aus Krakau gewühlt. Dank des neusten Updates meiner Navigon Europa-Software auf meinem HTC war das Hinauskommen aus der früheren Hauptstadt Polens kein Problem. Da im Display auch die zu fahrende Höchstgeschwindigkeit dargestellt wird und die nette Navigiererin auch immer „ACHTUNG!!!“ gerufen hat wenn ich zu schnell unterwegs war. Dieses hat mir sicherlich auch einige Blitzerfotos erspart. Blitzerkästen sind in Polen fast an jeder Ecke zu sehen.

Jasna Góra

Jasna Góra, Częstochowa (Tschenstochau)

Gnadenaltar im Paulinerkloster

Gnadenaltar im Paulinerkloster (links Leute auf Knie hintern Altar rutschend)

Zunächst fuhren wir um die 200 km durch das hügelige Schlesien und sind gegen 14 Uhr in Częstochowa (Tschenstochau) auf dem Jasna Góra angekommen. Auf diesem Hügel befindet sich das Paulinerkloster in dem sich die bekannte Ikone der Schwarze Madonna befindet. Da es auf dem Weg lag, haben wir dieses Kloster auch besichtigt. Ein sehr dunkles Kloster. Am Eingang befand sich eine Tafel, was man alles so nicht darf. Eis essen, kein Blitzlicht und keine freizügige Bekleidung (auch keine kurzen Hosen) sind

Versteckte Ikone der Schwarzen Madonna

Versteckte Ikone der Schwarzen Madonna

verboten. Okay, irgendwie bin ich mit kurzer Hose und T-Shirt doch reingekommen. Alle anderen hatten längere Klamotten an. Echt nur Spießer da unterwegs. 😉 In einem Gebäudeteil des Klosters befand sich der Gnadenaltar wo sich normaler Weise die Ikone befindet. Der Platz war leer, trotzdem waren da Menschen die in Ruhe davor knieten und

Ikone der Schwarzen Madonna

Ikone der Schwarzen Madonna

auch auf Knien hinter und vor dem Altar rutschen. Ein komisches Bild. Als wir dann vom Seitenausgang hinausgingen und ich mich zufällig zurückschaute, sah ich die Ikone. Sie war unscheinbar über dem Ausgang an der frischen Luft ausgehängt. Kaum ein Mensch hat sie beim hinausgehen bemerkt. Eine echt bizarre Sache.

Nach einem Mittagessen hieß es wieder „Keep on riding“. Nur noch 400 Km sind zu erkämpfen. Weiter nördlich fuhren wir mit der E75 durch eine sehr trockene und ebene Landschaft. Kämpfen mussten wir uns durch den Berufsverkehr durch Łódź, bekannt durch „Theo, wir fahrn nach Lodsch“. Łódź ist drittgrößte Stadt Polens und die Durchfahrt kostete Nerven und Zeit. Hinter Łódź verließen wir die E75 und merken sofort, dass die Alleen nicht mehr so ausgebaut waren. Der Fuß vom Gaspedal wurde trotzdem nicht locker gelassen und sausten durch die Orte Kutno, Plock, Chiechanów und Chorzele. Masuren haben wir dann erreicht und die Wälder wurden in der Tat immer dunkler. Hier ist die Natur wirklich noch in Ordnung, als wird neben Rehe, Füchse und Wildscheine auch einen Elch am Straßenrand tappen sahen. Es ist zwischenzeitlich dunkel geworden und wegen dem Wild mussten mit hoher Aufmerksamkeit weiterfahren. Über Szczytno erreichten wir Biskupiec (Bischofsburg).

Unsere Unterkunft in Masuren

Unsere Unterkunft in Masuren

Im Dorf Choszczewo (Hohensee) haben wir beim Vorbeifahren unweit von einem See das Schild „Zimmer frei“ gelesen. Dieses Angebot nahmen wir an und fuhren auf dem Hof vor. Draußen ein Wachhund an der Kette, der nicht bellte. Es war ein größerer Bauernhof von Deutschen. Erika, Dagmar und ihr Mann Mirek begrüßten uns. Neben Landwirtschaft haben sie den Dachboden für Touristen ausgebaut. Wirklich schön und häuslich mit Fichtenholz eingerichtet. Das Auto stand in der Garage. Nach einem abendlichen Snack und jeweils ein Schnäppsken, den wir bekommen haben, gingen wir schlafen.

Dieser Beitrag wurde erstellt am 13. September 2011 von Christian Schwarz (chriz)

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