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Erneuerbare Energien – Photovoltaik, Warmwasser, IR-Heizung


Auch vor dem 24.02.2022 habe ich mich mit dem Thema Wärme und Strom durch erneuerbaren Energien u. a. durch Photovoltaik beschäftigt. Ich besitze ein Eigenheim mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 160 m² und da fallen die ansteigenden Energiekosten besonders jetzt extrem auf. Der Haken daran, es ist ein Haus aus dem Jahre 1956. Also weit vor einer Zeit bevor energetisch sinnvoll gebaut wurde. Bislang wurde in der Dämmung der Außenhülle mit Korkacryl investiert. Eine sehr nachhaltige Variante, da die portugiesische Korkeiche nachwächst, von Natur aus gute Dämmeigenschaften besitzt und zudem witterungsbeständig ist.

Zudem steht im Keller eine Gasheizung und das wird zukünftig am meisten schmerzen. Sie befeuert über einen Heizkreislauf zwei Etagen sowie passiv eine Brauchwassertherme. Mein erstes Ziel wird es sein, den Gebrauch der Gasheizung mindestens zu reduzieren oder sogar durch eine andere Heizungstechnik abzulösen.

Kapitel 1 – Infrarotheizung

Wie ist das Wärmeempfinden bei einer Infrarotheizung und ist der Einsatz wirtschaftlicher als die Gasheizung? Das wollte ich selbst austesten und habe im ersten Schritt mich über viele Anbieter informiert. Grundsätzlich stellte ich fest, dass günstige Infrarotheizungen, also bis 180 EUR, sehr schlecht bei Amazon bewertet wurden. Bei vielen war die Rückwand verkohlt oder die mit Bildmotiven waren nach dem Gebrauch auf der Oberfläche wellig. Keine negativen Bewertungen hingegen, habe ich von der Firma Infrarotheizung-Experten bzw. Infrapower gefunden und habe mir die 800W-Variante für 299,- EURO bestellt. Am Rande erwähnt, durch die Bezahlung mit meiner Krypto-Kreditkarte habe ich einen Cashback von 3% erhalten (Zum Artikel).

Die Infrarotheizung wird zunächst provisorisch in meinem zur kalten Nordseite ausgerichteten Homeoffice-Arbeitsplatz platziert. Ich bin gespannt, ob die 800 Watt-Variante die 14,75 m² spürbar erwärmen kann. Nicht nur das Fenster ist auf der Nordseite, sondern auch im Rücken habe ich eine Außenwand Richtung Westen, die erst in den warmen Monaten aufgeheizt wird.

Anders als bei Konvektionswärme über einen gewöhnlichen Heizkörper, wird bei der Infrarotheizung nicht die Luft direkt erwärmt und eine Umwälzung der Luft findet nicht statt. Das ist vor allem auch positiv für alle Allergiker, da der Hausstaub nicht umhergewirbelt wird. Stattdessen erwärmt die Infrarot-Heizung die Gegenstände und auch menschliche Körper, die sich im Strahlungsbereich befinden. Erst die erwärmen die Luft im Raum.

Nach einigen Berichten zufolge soll diese Wärme recht angenehm sein, ähnlich wie Sonnenstrahlen auf der Haut. Aber auch 800 Watt kosten etwas. Sollte sich diese Lösung als praktikabel erweisen, so könnte ich mir den Betrieb über eine separate Photovoltaik-Inselanlage bzw. Offgrid-Anlage vorstellen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich im Falle eines guten Testergebnisses, mir 4-5 Zimmern mit Infrarotheizungen bestücken könnte. Aber zunächst wird auf Wärmeempfinden und Wirtschaftlichkeit (Heizdauer und Leistung) getestet.

Kapitel 2 – Warmwasseraufbereitung über Photovoltaik

Gas ist teuer und wird zukünftig ein immer wertvollerer sowie teurerer Wertstoff sein. Viele Haushalte ächzen jetzt schon wegen den prognostizierten Horror-Gasabrechnungen. Vor einiger Zeit habe ich mir ein Konzept erarbeitet, bei dem es darum geht ein Stück Solarenergie in den Kreislauf der Warmwasseraufbereitung zu integrieren, dadurch den Gasverbrauch deutlich zu reduzieren und den Geldbeutel auch in der Zukunft zu schützen.

Das Konzept

Zunächst einmal zu der bisherigen Warmwasseraufbereitung. Bereitgestellt wird das Warmwasser in einer passiven Wassertherme der Firma Vaillant, die direkt an der reinen Gasheizung angeschlossen ist. Bei der Entnahme von warmen Wasser z. B. beim Duschen, Waschen, Spülen, Befüllen eines Wischeimers etc. fließt, so ist es in den meisten Haushalte Brauch und Sitte, kaltes Wasser nach. Um dieses kalte Wasser wieder auf die 65° C zu bringen, wird wieder viel Gas verbraucht.

Der Gedanke störte mich und stellt mir die Frage, warum nicht gleich warmes bzw. bereits erwärmtes Wasser anstatt kaltes Wasser in die Therme fließen könnte. An einem Tag im Winter wurde ich bei einer Vorstellung auf das Produkt Fothermo aufmerksam. Es ist eine Warmwassertherme, die elektrisch über Solarmodule funktioniert. Die Idee war geboren, dass ich die Fothermo als Vortherme zur eigentlichen Therme verwenden möchte. Anschließend informierte ich mich bei Fothermo, Vaillant und meiner lokalen Sanitärfachfirma über die Machbarkeit und Grundvoraussetzungen. Von allen Seiten gab es grünes Licht.

Die Energie-Lieferanten, die Photovoltaik-Module, möchte ich auf das Dach des fast am Haus direkt befindenden Gartenhäuschens montieren. Die Ausrichtung ist super, so dass von früh am Morgen bis spät am Abend Sonnenbestrahlung stattfinden kann. Das Kabel zwischen Photovoltaik und Fothermo-Therme soll dann unter dem Beton zwischen Gartenhäuschen und Haus verlaufen und von dort in den Kellerraum führen. Die Montage der Photovoltaik-Module sowie Technik- und Tiefbauarbeiten traue ich mir selbst zu, für die Installation im Bereich Sanitär ziehe ich in jedem Fall die Sanitärfachfirma herbei.

Bei einem ersten Gespräch mit der Sanitärfirma kam eine weitere Idee auf. Und zwar kann es für den Fall mit vielen sommerlichen Sonnentage es so ausgelegt wird, dass die Warmwasseraufbereitung nur über die Fothermo geschehen soll. Dabei kann dann die Gasheizung vollständig abgeschaltet werden und auch durch das Sperren und Entsperren die Vaillant-Therme umgangen werden kann. Ein Super-Zusatzgedanke, der mir als letzte Entscheidungshilfe diente.

Insgesamt wird mich das Projekt 1.800-2.000 EUR kosten. Ursprünglich habe ich mit 1.500 EUR gerechnet, allerdings sind die Rohstoffe wie die Aluprofilschienen sowie auch die Produkte des boomenden Themas Photovoltaik in den letzten Wochen drastisch gestiegen. Deshalb wollte ich nicht mehr viel länger Warten, erstellt mir eine Zutaten-Liste und habe auch schon alles zusammenbestellt.

Ich habe bestellt: siehe Produktliste Photovoltaik und solarbetriebene Therme

Die Vorteile

  • Gaskostenreduzierung vielleicht bis 30%
  • Amortisierungszeit 2-4 Jahre
  • Geringe Gesamtkosten (ca. 2.000 EUR)
  • Relativ kurze Umsetzungszeit
  • Keine Melde- und Registrierungsplicht, da es sich um eine Insellösung (Offgrid) handelt bzw. der PV-Strom nicht an das Hausstromnetz angeschlossen wird

Die Tiefbaumaßnahme

Im Urlaub habe ich nun mit der Umsetzung des Projekts begonnen. Promt am ersten Urlaubstag kamen wie angekündigt meine acht Photovoltaik-Module. Leider warte ich noch auf zwei wichtige Komponenten, die Aluprofilschienen von myaluprofil.de sowie die Hauptdarstellerin, die solarbetriebene Therme Fothermo 80l von wolf-online-shop.de. Beide können den voerst vereinbarten Liefertermin nicht einhalten bzgl. Probleme mit den Zulieferern oder benötigten Komponente. Nun gut, ich nutze die Zeit um Alles so gut es geht vorzubereiten.

Lieferung Jinko Tiger Neo JKM410N-54HL4-B Photovoltaik-Module von photovoltaik4all.de
Lieferung Jinko Tiger Neo JKM410N-54HL4-B Photovoltaik-Module von photovoltaik4all.de

Nachdem alles Weitere geliefert wurde, habe ich zunächst mit einer 52mm Bohrkrone eine Kernbohrung mit Hilfe eines selbstgebastelten Holzrahmen zur Zentrierung vom Waschkeller in den Innenhof durchgeführt. Danach bohrte ich mit einer 50mm Lochsäge eine Öffnung in die Diele im Gartenhaus, selbstverständlich in die Ecke. Dann folgte das Durchbohren mit einer 50mm Bohrkrone des Gartenhaus-Fundaments. Der Beton war recht hartnäckig und musste einige Pausen zum Abkühlen der Bohrmaschine einlegen. Zwischenzeitlich habe ich dann damit begonnen eine etwa 80cm tiefe Ausschachtung von der Hauswand bis unter dem Gartenhaus zu graben und habe zunächst den Beton mit einem größeren Winkelschleifer aufgeschnitten. Ich wusste zuvor noch nicht von meinem Glück, das unter der Betonplatte des Innenhofs sich eine weitere Betonplatte und danach noch eine weitere Betonplatte befand. Das hat etwas Zeit gefressen, aber irgendwann war der Graben gegraben.

Dann zwang ich das 50mm Wellrohr* zunächst durch die Öffnung im Gartenhaus und dann vom Innenhof durch die Hauswand in den Waschkeller. Die Zugänge in die Hauswand sowie unter dem Gartenhaus habe ich mit einem Schnell-Montageschaum* lückenlos isoliert. Nachdem der Schaum sehr gut über die Nacht ausgehärtet ist, habe ich das Wellrohr unter- und überhalb in einem Sandbett eingebettet. Danach verfüllte ich den Graben mit dem restlichen Aushub, verdichtete es mit etwas Sand und betonierte den Graben abschließend mit 40kg Estrich-Beton. Diese Tiefbaumaßnahme hat sich absolut gelohnt. Die Kabeln, 2 Paar Solarkabeln und ein Erdkabel um später das Gartenhaus mit Strom zu versorgen, sind sehr gut im Innenhof versteckt und das Durchziehen weiterer Kabel ist tatsächlich sehr und überraschend leichtgängig.

Elektro-Arbeiten im Gartenhaus

Das Wellrohr habe ich unweit der Tür mit einer Rohrschelle fixiert. Etwa einen Meter darüber habe ich einen 1-String-Überspannungsschutz angebracht, damit u. a. ein Blitz nicht Richtung Keller eindringen und damit auch die Elektronik der Fothermo nicht zerschießen kann. Einmal um die Tür entlang bis zu einer Abzweigdose habe ich das dicke Erdkabel verlegt, dieses an einer größeren Abzweigdose im Waschkeller an der Kernbohrung beginnt. Wir bleiben aber im Gartenhaus an der Abzweigdose. Dort habe ich in der Abzweigdose zunächst das Erdkabel mit einem etwas dünnerem Feuchtraumkabel verbunden, dieses zu einer Steckdose führt. Statt mit Schraubverbinder, von denen Elektroinstallateure dringend abraten, habe ich die Wego-Steckklemmen* verwendet um die Kabeladern miteinander zu verdrahten. Ich habe sie in der 3-fachen-Ausführung verwendet, da ich für einen späteren Zeitpunkt auch eine Außensteckdosen-Säule* anschließen möchte. Ebenfalls nach Außen wird noch das Erdungskabel vom Überspannschutz zum Tiefenerder* gelegt. Oben in die Wand in der Nähe des Dachfirsten habe ich bereits mit einer 35mm-Lochsäge ein Loch für die Kabeldurchführung zu den Solarmodulen gebohrt. Die Solarmodule werden später mit den entsprechenden Y-Verzeigern in einer Paralellschaltung mit den Solarkabeln, die in das Gartenhaus führen, verbunden und am Überspannungsschutz angeschlossen. Die Meisten Kabelkanäle habe ich bereits mit Holzschrauben verschraubt.

Montage der Photovoltaik-Module

Bislang wurden die Aluprofile noch nicht geliefert. Die Module werden auf die Schienen gelegt und seitlich mit End- und Mittelklemmen fixiert. Da die Klemmen und die Module voständig in Schwarz sind und ich 100x100mm Winkel aus Edelstahl für die vertikale Fixierung bzw. als Absicherung gekauft habe, habe ich auch diese mit einer Sprühflasche in Schwarz lackiert.

In meiner letzten Urlaubswoche kamen dann endlich auch per UPS die 4 x 2400mm Aluprofile von myaluprofil.de an. Attacke, nun kann ich alles doch noch alles vorbereiten, so dass die Sanitärfachfirma nur noch den Boiler anschließen muss, sobald die fothermo-Therme endlich bei mir ankommen wird. Der Liefertermin immer noch ungewiss.

Nachdem ich die o. g. schwarz lackierten Winkel auf dem Gartenhausdach verschraub habe, montierte ich die Dachschienen-Komponenten vor. Auf der einen Seite einer Schiene werden die Dachhaken gut verteilt (links, rechts und mittig) mit M8 30mm Hammerkopfschrauben und Nutensteine Nut 8 M8-Gewinde gut befestigt. Auf der anderen Seite schob ich schon jeweils zwei Endklemmen und eine Mittelklemme zur späteren Befestigung der Module. Auch diese werden auf der Schiene mit Nutensteine verschraubt. Dann ging es auf das Dach. Da die Schiene durch die Vormontage schon in der waagerechten perfekt ausgerichtet war, musste ich die Bohrlöcher der Dachhaken nur unter den Schindeln platzieren und mit M8 40mm Holzschrauben am Dach befestigen. Die Schrauben sind absichtlich länger als die Dicke des Daches, da ich im Gartenhaus das Dach mit Querbrettern verstärkt habe und die langen Schrauben auch an diesen Querbrettern befestigt werden. Die langen Holzschrauben habe ich zunächst nur zur Hälfte eingedreht, so dass die Position im Gartenhaus gut zu erkennen ist. Dann habe ich mit einem vierer Bohrer Löcher in den Querbretter vorgebohrt und 5mm 40mm Holzschrauben halb eingedreht. So konnte ich dann einfach im Gartenhaus das Querbrett am Dach halten und mit der anderen Hand die halbeingedrehten Schrauben eindrehen. Anschließend stieg ich wieder auf das Dach und drehte die dicken Schrauben dann ebenfalls vollständig in das Dach hinein. Auf jeder Dachseite befinden sich nun zwei Schienen im Abstand von 1,10m parallel zueinander.

Es ist soweit, das erste Modul wird auf das Dach gestemmt, die seitlichen Abstände wurden beachtet, mit den End- und Mittelklemmen fixiert und die Kabeln des Moduls an den 4er-Parallelverbinder gesteckt. Anschließend folgte die Montage von Modul Nr. 2 und 3. Bei dem letzten Modul habe ich mir einen Ast abgebrochen, da das Anschließenen der Kabeln und das Festziehen der Klemmen sehr schwierig zu erreichen war. Da ich als Montagehilfe zusätzlich meine schwarz lackierten Winkel habe und auf dieser Seite die Modulplatten in Höhe des Dachfirsten eingehängt werden, habe ich das Modul zunächst ca. 40-50cm weiter nach links geschoben. Anschließend habe ich mir ein Podest gebaut, um mich genau in diesem Spalt zu strecken und die Kabeln des letzten Moduls an dem Parallelverteiler zu verbinden. Dann habe ich das Modul wieder zurück nach links unter der Mittelklemme gezogen. Nun folgte die letzter Herausforderung, nämlich die oberste Mittelklemme und die oberste Endklemme zunächst über den Modulrahmen zu hieven. Die Mittelklemme machte da weniger Terz, da sie noch nicht angezogen war und die linke Modulplatteschon sich darunter befand. Die Endklemme war schrecklicher und musste mit einer Holzlatte nachhelfen. Aber wie komme ich nun mit dem Sechskantschlüssel an die Klammer dran? Auch dazu hatte ich die Lösung. Ich fixierte den Sechskantschlüssel mit Schrauben und Draht an der Holzlatte und nutzte sie als Verlängerung.

Anschließend habe ich die Kabeln am DC-Schaltkasten angeschlossen und im Keller erfolgreich Spannung mit einem Multimeter registrieren können. Perfekt! Nur noch die Kabeln in Kabelkanälen verschwinden lassen und auf die fothermo-Therme warten. Mein praktischer Teil ist hiermit abgeschlossen. 🙂

Montage fothermo – Die Vollendung

Erst in der Adventszeit kam mit deutlicher Verspätung die fothermo an. Allerdings jetzt erst, Anfang Februar, hatte ich auch die Zeit mich darum zu kümmern und habe mit der Heizungssanitärfirma Dzillum GmbH aus Bergkamen-Oberaden einen Termin vereinbart. Vor dem Umbau haben wir nochmal alles durchgesprochen und uns gegen den weiter oben vorgestellten „Sommerbetrieb“ entschieden. Es wäre ein größerer Umbau nötig gewesen, da mit dem Abschalten des vorhandenen Warmwasserspeicher die Zirkulation des Warmwassers im gesamten Haus nicht gegeben sei. Allerdings ist es auch nicht möglich den Warmwasserspeicher zu entleeren, dieses dann eine super Brutstätte für Legionelle bieten würde. Die Erweiterung kann allerdings zu jeder Zeit erfolgen, muss aber weiter ausgetüfftelt werden damit beide Probleme erst gar nicht auftreten.

Die fothermo wurde in der engen Ecke des Heizungskellers montiert und an den Vorlauf des Warmwasserspeichers angeschlossen. Als dann der Monteur die beiden Solarkabel an der fotermo angeschlossen hat, ich die Sicherung im Gartenhaus einschaltete und die fothermo begann zu heizen, war die Freude groß. Es wurde alles korrekt angeschlossen.

Heizungskeller mit fothermo, Vaillant Warmwasserspeicher und Gasheizung

Zum Schluss allerdings wollte die Speicherladepumpe, die für die Zirkulation des Wassers zwischen Warmspeicherspeicher und Gasheizung, nicht mehr anspringen und musste durch eine neue Hocheffizienz-Speicherladepumpe ersetzt werden. Naja, vielleicht kann sie beim Energiesparen ja auch gut unterstützen, da die Bisherige auch schon einige Jahre Dienst verbringen durfte.

Ein weiteres Energieeinsparpotenzial wurde bei der Zirkulationspumpe entdeckt. Bislang lief sie mit den 24 Watt rund um die Uhr Und sowie Tag für Tag durch. Nun habe ich eine Zeitschaltuhr (Shelly Plug S) vorgepackt und erhoffe mir dadurch weitere 60 EURO mehr am Ende des Jahres im Geldbeutel zu haben.

Bei dem mitgelieferten Überdruckventil war leider keine Ablaufhilfe wie z.B. in Form eines dünnen Schlauches vorhanden. Das austretende Wasser tröpfte unkontrolliert auf die Verrohrung und von dort auf dem Heizungskeller-Boden. Ich habe mir nachträglich 1m Aquaristik-Schlauch mit einem Innendurchmesser von 8mm daran angeschlossen.

Aquaristik-Schlauch an der fothermo angeschlossen

Letztendlich habe ich an der Wand noch die Elektrik ordentlicher gemacht. Die Doppelsteckdose (siehe unteres Foto) wird mit dem Strom aus der Solarinselanlage versorgt. Daran habe ich ein Netzteil angeschlossen, das die fothermo schon vor Sonnenaufgang mit erneuerbarer Energie versorgt. Auch dieses habe ich zeitgesteuert mit einem Shelly Plug S gelöst und kann es in der App oder im Home Assistant überwachen. An der 4er-Steckdosenleiste, die über den gewöhnlichen Hausstrom angeschlossen ist, ist die Zirkulationspumpe sowie ein 12V-Netzteil angeschlossen. Das 12V-Netzteil versorgt ein Shelly Plus 1 mit dem neuartigen Addon für die Plus-Reihe, an dem ich zwei Temperatursensoren angeschlossen habe. Somit wird die Temperatur im Warmwasserspeicher sowie am Ausgang der fothermo ermittelt, die ich in ebenfalls im Home Assistant darstellen lasse. Demnächst werde ich noch einen Temperatursensor an dem Heizungskreisauf anschließen.

Das Solarkabel war im Heizungskeller jeweils 4 Meter zu lang und habe es mit diesem Crimpzangen-Set problemlos kürzen können.

Kapitel 3 – Inselanlage | Stromerzeugung mit Photovoltaik

Da Kapitel 2 noch nicht vollständig wegen Lieferengpässe abgeschlossen werden kann, habe ich heute am 28. August die ersten Vorbereitungen für Kapitel 3 gestartet, dieses doch irgendwie an Kapitel 1 anknüpft. Die Wärme, die über die IR-Heizung erzeugt wird, empfinde ich als sehr angenehm und warum den benötigten Strom nicht einfach und kostenlos, die Inittialkosten ausgenommen, aus Sonnenkraft erzeugen? Vier Solarmodule stehen bereits im Keller rum und warten genau auf diesen Use-Case. Provisorisch werde ich sie ab kommenden Herbst auf der Rasenfläche anreihen und über meinen neuen Knotenpunkt, das Gartenhaus, die Verkabelung in den Waschkeller neben dem neuen Durchbruch bzw. am Wellrohrausgang hineinziehen.

Im Gartenhaus selbst werde ich das Herzstück meines Mini-Kraftwerks aufbauen. Die o. g. vier Solarmodule werde ich in Reihe schalten und mit dem Laderegler Victron Energy SmartSolar MPPT 250 | 100* verbinden. Der Victron Energy SmartSolar MPPT 250 | 100* wird dann an der LiFePo4-Batterie* angeschlossen. Um dann den 24V-Gleichstrom in 230V-Wechselstrom zu wandeln, schließe ich die Baterrie an einen entsprechenden Wechselrichter*, an dem ich dann meine Verbraucher wie IR-Heizung (siehe Kapiel 1), meinem Kaffee-Vollautomat* und Waschmaschine* per Kabel versorgen kann. Um Nachvollziehen zu können wie viel Strom ich von meiner Anlage bezogen habe, werde ich an der Steckdose des Wechselrichters ein Shelly Plug *S anschließen. Neben des Monitorings kann ich damit auch den Wechselrichter aus der Ferne an- und ausschalten oder auch Zeitpläne erstellen.

Kapitel 4 – Solar-Balkonkraftwerk

Kühlschrank, Gefrierschrank, Homeoffice-Geräte und Telefone sind einige Geräte, die für eine gewisse Grundlast sorgen und somit Kosten verursachen. Ein Solar-Balkonkraftwerk ist, vor allem wenn man die einzelnen Komponente selbst zusammenstellt, derzeitig noch recht erschwinglich. Die Amortisierung kann schon nach 2-3 Jahren erfolgen. Also nicht nur langfristiges Denken ist die Devise, sondern auch Vorsorgen da jedes dieser Teile sehr lange, teilweise ungewisse, Lieferzeiten haben.

Extra-Tipp: Informiere Dich zunächst bei Deiner Kommunalverwaltung, telefonisch oder schaue auf der Internetseite, ob sogar nicht unkomplizierte Förderprogramme für die Bürgerschaft existieren. Oftmals übernehmen Städte auch die Anschaffungskosten eines Moduls.

Glücklicher Weise kenne ich bereits einige gute Anlaufstationen und konnte für das neue Balkonkraftwerk bereits sehr gute und optisch ansprechende Solarmodule sichern. Um die Speditionskosten zu sparen, werde ich in der kommenden Woche die Solarmodule von dem ca. 100 Km entfernten Händler abholen. Ich habe schon einen Mercedes Vito von SIXT für die Tour gebucht.

Alle notwenigen Komponente habe ich bereits bestellt und klar, nun muss ich auf die Lieferungen bis vorraussichtlich Anfang/Mitte Oktober warten. Folgende Teile habe ich für mein 600W-Balkonkraftwerk bereits bestellt:

Ich werde zur Energieüberwachung noch eine Shelly Plus 1PM* bestellen und sie in einer Abzweigdose verschwinden lassen. Ebenso muss ich mir noch einen geeigneten Aufstell- oder Montageort definieren, da auch dazu noch Montagezubehör benötigt wird. In jedem Fall werde ich wieder Aluprofilleisten sowie Mittel- und Endklemmen benötigen. Ggf. werden dann auch nur die entsprechenden Schrauben reichen oder vielleicht kommen auch wieder Dachhaken zum Zuge. Mal sehen.

Grundsätzlich kann pro Zähler/Hausanschluss ein einspeisendes Solar-Balkonkraftwerk angeschlossen werden. Zunächst solltest Du aber bei Deinem Netzbetreiber nachfragen, ob Dein Zähler bereits dafür geeignet ist oder erst ein Zählertausch notwendig ist. Vor einigen Monaten habe ich einen neuen, digitalen Zweiwegezähler mit Rücklaufsperre von der Stadtwerke erhalten. Alte Zähler müssen die Messstellenbetreiber eh bis 2032 in allen Haushalten ausgetauscht haben. Bspw. alte Ferrari-Zähler, dass sind die mit dem laufenden Rad, die ggf. auch keine Rücklaufsperre haben, sind absolut nicht dazu geeignet. In dem Fall kann der Zähler in einigen Fällen rückwärts laufen und läuft schnell selbst in ein Steuerproblem hinein. Also mach Dich erst einmal schlau.

Bevor Du das Kraftwerk in Betrieb nimmst, musst Du das Balkonkraftwerk bei deinem Netzbetreiber anmelden. Keine Sorge, es handelt sich dabei um ein vereinfachtes Anmeldeverfahren. Also oftmals ein sehr einfach gehaltenes Formular. Ebenfalls musst Du die bis zu 600 Watt einspeisende Einheit im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registieren.

Am 13. September feierte ich ein Paar Stunden ab und stempelte pünktlich um 12 Uhr aus. Anschließend fuhr ich zur SIXT-Station nach Bergkamen und habe den Transporter in Empfang genommen. Statt eines Vitos wurde es ein OPEL Vivaro mit Automatik und nur zwei statt drei Sitzplätze. Eigentlich kann das nicht sein, wenn auf der SIXT-Homepage von Schaltgetriebe und ganz wichtig, drei Sitzplätze angegeben wurde. Es entspricht zwar der gleichen Fahrzeugklasse, aber was wäre, wenn ich zwei weitere Transporthelfer mitgenommen hätte? Da ist definitiv bei SIXT noch Luft nach oben.

Mit dem Transporter ging es dann einmal quer über das Münsterland bis zum Abhollager der Firma Westmünsterland Solar in Rhede bei Borken. Das klappte dort echt reibungslos. Ich habe dort direkt in Bar bezahlt und beim Einladen der Solarmodule hat der Mitarbeiter direkt angepackt. Westmünsterland Solar ist eindeutig eine sehr guter Anlaufpunkt! Die Solarmodule, die JA SOLAR 370W in Fullblack kamen sicher nach Hause an. Dann brachte ich den spritzigen Transporter, der mir echt Spaß gemacht, zurück nach Bergkamen und legte die Füße erst wieder gegen 19 Uhr auf die Couch. Es war doch irgendwie ein längerer Arbeitstag. 😉

Inzwischen sind alle Komponenten für das Balkonkraftwerk angekommen und konnte somit das Balkonkraftwerk am 07.10.2022 provisorisch auf dem Terrassenboden in Betrieb nehmen. Krankheitsbedingt konnte ich die PV-Module noch nicht auf dem Terassendach montieren, aber es funktioniert jetzt schon ganz gut.

Solarertrag mit Shelly ausgeben lassen

Weitere Informationen zum Thema Solar-Balkonkraftwerk und der Fortschritt meines Projekts habe ich näher in meinem Beitrag Solar-Balkonkraftwerk berichtet.

Weitere Artikel:

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Dieser Beitrag wurde erstellt am 27. August 2022 von Christian Schwarz (chriz)

8 Antworten zu “Erneuerbare Energien – Photovoltaik, Warmwasser, IR-Heizung”

  1. chriz sagt:

    Hi Dennis,

    sorry für die späte Antwort. Ich hatte zuletzt viel um die Ohren und habe weitere Projekte gestartet (Erweiterung meiner Insel-Solaranlage, Brunnenbohren etc). Bist Du bei Deinem Projekt schon weiter und/oder hast Du schon einen Lösungsweg mit dem Sanitärfachmann erarbeitet? Was genau benötigst Du? Weitere Bilder hatte ich auch im Beitrag reingesetzt.

    VG Christian

  2. Dennis sagt:

    Hallo Chriz, Sorry für doppelte Anfrage , mein Gas Anlage hat auch ein wasserspeicher 80l, die Idee hatte ich auch wie du, beides bei Bedarf umschalten, aber wie gesagt legionellen, ich wollte dieses Jahr auch mit Installateur besprechen, wollte mich aber auch bisschen schlau lesen deswegen dein Plan (Skizze)wäre große Hilfe, danke für deine Antwort.Gruß Dennis

  3. chriz sagt:

    Hallo Dennis,
    meine fothermo ist nicht direkt an der Gasheizung angeschlossen. Sie wurde als Vortherme zur bisherigen Therme montiert. Das heisst, dass das Wasser nach dem Duschen oder Baden vorgewärmt in die bisherige Therme fliesst. Somit muss nicht mehr so viel Heizleistung per Gas aufbebracht werden.

  4. Dennis sagt:

    Guten Tag,war an der Suche ob jemand schon erfahren mit Fotherma hat, und bin auf dein Beitrag gestoßen, bin begeistert wie ausführlich du es gemacht hast, ich habe mir auch einen gekauft, wollte es einmal so anschließen zum duschen, um zu kucken ob wir damit auskommen, dein Bericht macht mir Mut das es klappt:), ich würde mich freuen wenn du eine Skizze machst, wie genau es mit Gasheizung angeschlossen ist. Gruß Dennis

  5. Dennis Becker sagt:

    Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach einer Firma für Sanitär. Dabei ist es gut zu wissen, dass auch die Infrarotheizung immer populärer wird. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.

  6. Anton Schneider sagt:

    Vielen Dank für die Informationen in Bezug auf Erneuerbare Energien. Wir möchten gerne eine neue Heizung installieren lassen, die kompatibel mit unserer PV Anlage ist. Da hilft der Beitrag schon sehr.

  7. chriz sagt:

    Vielen Dank für das Feedback. Ja, nur leider wurde mir mitgeteilt, dass die Therme voraussichtlich erst in der 40. KW geliefert wird. Fothermo soll nach Aussage meines Händlers Torsten Wolf Meisterbetrieb große Produktionsprobleme aufgrund fehlender Bauteile haben. Auch die Alu-Profile, die leider in der vergangenen Woche von myaluprofil / H&S Industrietechnik GmbH geliefert werden sollten, werden vermutlich erst in der übernächsten Woche (35. KW) geliefert. Auch dort herrschen Zuliefererprobleme. Wenigestens die Solarmodule waren in relativ kurzen Zeit bei mir eingetroffen. Ich denke jeder, der sich eine ökologische Lösung ausdenkt und umsetzen will, sollte mit der Bestellung Gas geben. Preise schießen in die Höhe und Lieferengpässe machen die geamte Planung nicht einfacher.

  8. Rudi Sterzer sagt:

    Gut zu wissen, dass Warmwasseraufbereitung auch über Photovoltaik möglich ist. Bald steht bei uns ein Thermentausch an und ich hätte auch gerne eine ökologische Alternative, ich werde mich mehr mit Fothermo-Thermen beschäftigen.

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