Ein Tag in Masuren, das Land der dunklen Wälder und tiefen Seen – Tag 06
Vom Kaffeeduft wurden wir geweckt. Erika, unsere Gastgeberin tischte das Frühstück auf während Dagmar und Mirek Kühe „beschicken“ waren. Wir nennen es melken und füttern. Gemeinsam haben wir dann gefrühstückt. Fast alle aufgetischten Produkte waren vom eigenen Hof. Sei es Brot, Marmelade, Honig, Eier oder die Milch, alles war frisch und lecker.
Wir haben beschlossen eine Rundtour um die Masurische Seenplatte zu machen. Gegen 10
Uhr fuhren wir über Mrągowo (Sensburg) in einen Touristenort, in einem größeren Fischerort Mikołajki (Nikolaiken). Mikołajki liegt am größten See der Masurischen Seenplatte, dem Spirdingssee. Von da aus gehen sämtliche Ausflugsdampfer nach Węgorzewo (Angerburg)
oder Ruciane-Nida vom Anker. Der Ort Mikołajki ist durch den Yachthafen und der Uferpromenade sehr attraktiv. Um die Mittagszeit haben wir dort auch zu Mittag gegessen. Es gab frischen Fisch.
Wir verließen Mikołajki und fuhren weiter nach Giżycko (Lötzen). Giżycko ist in etwa
so groß wie Mikołajki. Dort besuchten wir die ganz neue Ecomarina. Sie bietet Seglern sehr viele Anlegeplätze mit Anschluss zu Hotels und einer modernen Gastronomie. Auch durch Giżycko machten wir einen Fußmarsch durch die Innenstadt, die aber wegen Bauarbeiten nicht so attraktiv wie Mikołajki war.
Unsere Reise setzen wir fort. Die Straße führte durch dunkle Wälder, hügelige Felder, saftig-grünen Wiesen und sämtlichen
wunderschönen kristallklaren Seen. Eben bis auf die Seen ist hier nix. Es sieht schon ein wenig so aus, als wären wir in Auenland (bekannt aus Tolkiens Roman „Herr der Ringe“). Nächster kurzer Stopp war Rastenburg (Kętrzyn). Dort haben wir uns nicht so lange aufgehalten und haben nur kurz die Innenstadt besichtigt.
Der nächste Stopp war in Heilige Linde (Święta Lipka). Święta Lipka ist ein Wahlfahrtsort an dem sich nach Legenden die Gottesmutter Maria in einer Linde gezeigt haben sollte. Durch dieser Legende wurde eine prachtvolle Kirche auf Pfähle in einem Moorgebiet errichtet. Irgendwann soll sie in dem Moor versinken. Sie wird derzeit restauriert. Also geht man davon aus, dass der Untergang noch sich um einige Jahrzehnte/Jahrhunderte hinauszögern wird. Neben
der Wahlfahrtskirche haben wir uns in einem kleinen Bistro ein Kaffee gegönnt. Nach dem Kaffee haben wir uns dann in die Kirche begeben und mit uns
eine Katze, die uns unauffällig vom Bistro gefolgt ist. Wir waren alleine da mit einem Priester, der im Beichtstuhl saß und einem Studenten, der in der Bank ein Buch lass. Es war witzig und klang total komisch, als die Katze mit einem Echo ihre MIAU-Schreie von sich gab. Wahnsinn wie laut sich sowas in der Kirche anhört. Nach der Besichtigung der Linde und der Orgel, fuhren wir in die Kreisstadt Mrągowo (Sensburg) hinein.
In Mrągowo haben wir das Auto geparkt und gingen die Stadt hinunter. Erst an einem See und später haben wir uns noch ein leckeres Eis gegönnt. Nach dem Eis hat jeder von uns jeweils eine Zapiekanka verzeht, dieses ein sehr einfacher, leckerer, aber typisch polnischer Snack ist. Wir haben die Milchschnitte, die Polen die Zapiekanka. J Es ist ein halbiertes Baguette mit Pilze und Käse überbacken und darüber Tomatenketchup. Echt zum Empfehlen für den kleinen Hunger und wenn man in Polen is(s)t.
Für heute war genug gesehen. Wir fuhren zurück nach Choszczewo (Hohensee). Dort angekommen beendeten wir zusammen mit Erika, Dagmar und Mirek den Abend mit polnischen Schnaps (Wódka Żołądkowa Gorzka) und haben dabei viel über Ostpreußen, Masuren und Ermland erfahren. Mit Landwirte kann man trotzdem trinktechnisch nicht mithalten. Leider unterlegen und halbtot fielen wir in unsere Betten.
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