Deutschland-Holland-Tour, Fietsallee am Nordkanal
Direkt nach der Arbeit ging es per Radl zum Recklinghausen Hbf. um zunächst in die Nähe des Rheins zu kommen. In Duisburg angekommen, radelten wir, Ralf, Franz und ich, entlang des Rheinradwegs über Krefeld und Düsseldorf nach Neuss. Als die Tachos fast synchron 50 Km als Tageskilometerstand zeigten, war unser 4-Sterne-Hotel, das Parkhotel Viktoria, erreicht. Wir stellten unsere Räder in die Hoteleigenen Tiefgarage und machten uns in unseren Zimmern frisch. Den Abend haben wir in der Innenstadt von Neuss verbracht wo wir sehr lecker gegessen und getrunken haben.
Am nächsten Tag halbwegs ausgeschlafen gingen wir zunächst zum Frühstücksbuffet, bevor wir auscheckten und unsere Räder aus der Tiefgarage hievten. Tagesziel für heute war das Abfahren des kompletten Radwegs Fietsallee am Nordkanal von einer Gesamtlänge von 100 Km. Trotz dass die Route direkt an unserem Hotel vorbei führte, wollten wir unbedingt vom Sporthafen Neuss, dem Startpunkt der Route, beginnen und nahmen den „Umweg“ von 3,7 Km gerne in Kauf. Ab dem Sporthafen ging es immer westlich in Richtung Niederlande. Trotzdem war die Niederlande noch sehr weit und es rollte zunächst die erste Hälfte auf deutschem Boden. Direkt nach Neuss fuhren wir in Kaarst ein und deckten uns für die Tagestour mit belegten Brötchen und Getränken vom Dorfbäcker ein.
Immer wieder bewunderten wir, wie gut die Route ausgeschildert war. Entweder war auf dem Asphalt durchgehend ein blauer Streifen („Das blaue Band“) aufgemalt oder in Abständen von etwa 10-20m standen blaue Betonstählen am Wegesrand. Wirklich sehr genial und mein Navi wurde nicht gebraucht.
Napoleon ließ den Nordkanal errichten. Leider wurde dieses Meisterwerk der damaligen Zeit nie wirklich fertiggestellt. Teile des Nordkanals sind heute noch geflutet, andere Teile erkennt man per Ausbuchtungen des Kanalbetts. Große, rot-weiße Stangen markieren stets das Flussbett des Nordkanals.
In Mönchengladbach angekommen, nahmen wir uns nicht den Spaß mit der Erlebnisbrücke über die Niers zu fahren. Per Muskelkraft konnte man sich an einem Tau von dem einen Ufer sich zum gegenüber liegenden Ufer ziehen. Wir durchquerten immer am blauen Band entlang die Kreisstadt Viersen, die Ortschaft Grefrath und kratzten leicht an Straelen, bis wir zur Halbzeit der Route die niederländische Stadt Venlo in der Provinz Limburg erreichten.
In den Niederlanden wurden die Betonstähle seltener. Als nicht vollständigen Ersatz wurden diese Stähle an den Straßenlaternen in Form kleiner Plastikstählen montiert. Statt auf der Straße mussten unsere Blicke nun nach oben geworfen werden. Wir orientierten uns an das Knotensystem des niederländischen Radwegenetzes. Herausgepickt, welche Knoten auf der Route liegen, fuhren wir sie nach und nach ab.
Aber zunächst fuhren wir in das überfüllte Venlo hinein. Mir war bewusst, dass an einem schönen, sonnigen Samstag Venlo von Menschenmassen überfüllt ist, aber an diesem Samstag platzte Venlo aus allen Gassen. An der Promenade stärkten wir uns mit Frikandeln und Fritten. Nach dieser wohltunenden Pause radelten wir aus dem Stadtkern heraus und durchfuhren sämtliche kleinere Örtchen und wunderbare Landschaften. Nach Boekend, Maasbree, Koningslust, Beringe ging es dann nonstopp entlang des Nordkanals bis nach Nederweert, 15 Km vor der belgischen Grenze. An der Schleuse 13 war der Endpunkt erreicht. Pünktlich zur Dämmerung wurden wir von Franz Ehefrau per Bulli abgeholt. Der Tageskilometerstand zeigte gemeisterte 115 Km.
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