Italien – Arrivederci und der bayrische Italiener (Die Heimfahrt)
Der Wecker klingelte um 6:00 Uhr um pünktlich bei der Öffnung des Frühstückssaal um 7:00 Uhr zu sein. Ziel war es so früh wie möglich Rom zu verlassen. Nach dem reichhaltigen Frühstück, dem Restkofferpacken und dem Check-Out waren wir kurz nach 8:00 Uhr auf dem Circonvallazione Settentrionale, dem Stadtring von Rom. Nach dem Wechsel auf die A1, die wir bis zum Brenner fahren werden, musste auch schon das Mautticket an der Mautstation (ALT Statione) gezogen werden. Nachdem wir noch nicht einmal in Italien getankt haben, musste der SEAT nun doch noch innerhalb der römischen Stadtmauer mit SUPER SENZA vollbetankt werden. Es ging direkt weiter auf die relativ freien Autostrada (Autobahn). Neben der relativ freien Piste stimmte heute alles. Es war
das absolute Spiegelbild der Hinfahrt, denn Wetterlage und Laune spielten mit so dass wir unsere erste Pause zunächst hinter Firenze (Florenz) nach 350 Km abgehalten haben. Nach
dem kurzen Halt in der Toskana, in der sich unzählige Oliven-Plantagen an den Hängen befanden, ging es direkt über die Serpentine der Apenninen. Schon bei der Hinfahrt hat sich Michael sich schon darüber beschwert, dass ich grade durch die schickanenhafte Gebirgslandschaft zu zügig unterwegs war. Nicht nur die zügig passierten engen Kurven sondern auch das enge Überholen der Lastwagen ließen meinem Beifahrer keine Ruhe. Als ich es bemerkt hatte, dass er blass und schweißgebadet auf dem Sitz saß, ging ich auch etwas vom Gaspedal um meine Polsterung des Beifahrersitzes zu schonen. 😉 Jedenfalls hatte ich meinen Spaß! 😉
Es wurden die Städte Bologna und Modena, Sitz der Autonobelmarke Maserati, umfahren bis wir die Po-Ebene erreicht haben. Es ist eine sehr bemerkenswerte ebene Landschaft mit einer sehr geringen Einwohnerdichte. Das bemerkten wir auch an die Ausfahren, die irgendwie nicht da waren. Wir näherten uns den südlichen Zipfel des Gardasees
und kamen an Romeo & Julias Heimatstadt Verona vorbei. Ein sehr schönes Bild projizierte der Brenner-Gürtel voraus in dem die Po-Ebene auf das Gebirge trifft. Mit konstanter Geschwindigkeit erreichten wir auch
rasch Bozen, der Nordseite des Gardasees. In Bozen machten wir einen Boxenstopp, da die Tankanzeige schon langsam nach Sprit bettelte. Nur ein wenig nachgetankt, da wir in Österreich wieder günstiger tanken wollten. Wir gingen noch in den Rasthof um einen letzten leckeren und italienischen Espresso zu trinken. Wir fuhren über dem geräumten Brenner nach
Österreich und zahlten am Brennerausgang die 8 €
Sondermaut. Hinter Innsbruck bei Wörgl erreichten wir die letzte Tankstelle auf österreichischem Boden um günstig vollzutanken. Pause haben wir da nicht gemacht, da wir in Unterhaching bei München verspätetes Mittagessen genießen wollten.
Die Weiterfahrt dauerte nur 45 Minuten bis wir den verschneiten Sportpark und umso vereisten Parkplatz in Unterhaching gefunden hatten. Ich habe im Voraus geplant und für unsere Reise einen GROUPON Gutschein für ein vergünstigtes ALL-YOU-CAN-EAT-PASTA-MENÜ für 2 Personen im ADESSO II erworben. Es war echt kein Fehler, denn in gemütlicher Athmosphäre wurden wir vom Inhaber Daniele aus Kalabrien herzlich begrüßt und mit teils ausgefallenen Köstlichkeiten bombardiert. 1. Gang Pasta Arrabiata, 2. Gang Spaghetti in einer Pesto-Sahnesauce verfeinert mit Amarettinis und der 3. Gang mit Tortellini in einer Gorgonzola-Apfelsauce ein absoluter Volltreffer. Nach dem 3. Gang war auch bei unseren Mägen finito und konnten daraufhin unsere Fahrt nach 1,5 Stunden Pause vorsetzen.
Nach einem Stau bei München konnten wir unsere Fahrt bis zum Spessart fortsetzen. Der Spessart hat eine größere und gemütliche Raststätte an der wir unsere letzte kleine Kaffepause gemacht haben. Die letzten 300Km waren noch zu fahren und die entpuppten sich nochmal als besonders spannend. Ab dem Siegerland hatten wir mit sehr dichtem Nebel zu tun wobei die Sicht größtenteils sich auf 50m verkürzte. Kurz nach Midnight haben wir unsere Heimat endlich nach 14 Stunden Fahrtzeit erreicht und ich fiel, nachdem ich Michael nach Hause gebracht habe, endlich in mein Bett.
Diese Fahrt ist unvergesslich und tatsächlich unbeschreiblich. Ein Versuch es mit diesem Blog zu tun, ist mir sicherlich nicht in der vollen Komplexität gelungen. Dabei entstand bereits die Idee im nächsten Jahr den Süden Frankreichs auf dieser Art zu erobern. Wir werden sehen wo uns unser Verstand tatsächlich treibt! 🙂