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Sauerlandradring, nen Appel oder doch Blutfresser?

Infotafel Sauerlandradring

Infotafel Sauerlandradring

Vielleicht war es auch schon meine letzte größere Radtour in diesem Jahr. 85 Km mitten durch das Sauerland über Berg und Tal bei eisigen 2°C beim morgendlichen Start in Eslohe waren echt schon grenzwertig, was überhaupt eine tolle Tour ausmacht. Aber mal davon abgesehen war die Radstrecke auf überwiegend alten Bahntrassen, eingebettet zwischen Wisen, Wäldern und dem reisenden Gebirgsflüsschen Lenne, wunderschön.

Panorama bei Eslohe

Panorama bei Eslohe

Fledermaustunnel

Fledermaustunnel

Es war wie Gedankenübertragung, als Franz (mein Arbeitskollege) an dem Montag zuvor in mein Büro kam und diese Samstagstour in den Raum…ehm… ins Büro geworfen hat. Diese Idee hatte ich zuvor schon am Sonntag. Allerdings hatten wir vor 3 Monaten uns dieses für dieses Jahr in den Kopf gesetzt. Da aber der Fledermaustunnel bei Kückelheim ab November zur Winterpause der Fledermäuse geschlossen wird und wir uns eine mühsame Umfahrung schenken wollten, war es nun höchste Zeit aufzubrechen.

Der Tag begann früh, viel zu früh für ein normales Wochenende. Ich habe mein Fahrrad ins Auto geladen und holte Franz um Punkt 8 Uhr von Recklinghausen ab. Nachdem wir die Räder in den Opel Zafira verstaut hatten, ging es direkt ins tiefste Sauerland, nach Eslohe bei Meschede, das wir gegen 9:30 Uhr erreichten. Ein recht verschlafendes Örtchen, wo nur 2 Personen Krach machten beim Entladen der Drahtesel aus dem Kopferraum. Noch nicht einmal ein Hahn krähte durch den Ort. Fahrradschuhe an, Gepäcktaschen sicher umgeschnallt, beide Fahrradnavis eingeschalltet, Klappe zu, Affe tot… Es ging los.

Bahntrasse, Sauerlandradring

Bahntrasse, Sauerlandradring

Wir brauchten nicht lange Suchen bis wir auf der Bahntrasse des Sauerlandradrings kamen. Einstieg war direkt am Esloher Heimatmuseum und haben uns spontan

Fledermaustunnel

Fledermaustunnel

entschieden, den Sauerlandradring gegen den Uhrzeigersinn zu befahren. Die ersten sehr kalten 4-5 Km ging es, fast unerheblich, mit einer Steigung voran. Nach etwa 8 Km erreichten wir den Fledermaustunnel bei Kückelheim. Ein etwa 800m langer Tunnel der die kleinen Flattermänner beheimatet. Definitiv war es im Tunnel wärmer als Draußen, dafür tropfte es von der Decke und es war dunkel (wie die meisten Tunnel(s) auch von Natur aus sind).

Die Lenne

Die Lenne

Nachdem wir das Licht am Ende des Tunnels gesehen haben, ist unser Sinn des Lebens klarer geworden. Wir müssen weiterfahren nach Finnentrop. 🙂 Direkt hintern Tunnelausgang war die erste hohe Spitze von 420m über NN erreicht, so dass die nächsten 20Km nach Finnentrop recht fix abgestrampelt waren. Auf dem Weg dorthin ist mir auch fast ein Maleure passiert. Wir sind nach einer abschüssigen Rechtskurve an einer kleinen Holzbrücke angekommen, die bedeckt mit Rauhreif war. Direkt hinter dieser Brücke befand sich eine Enge Linkskurve. Vorsichtig habe ich versucht auf der Brücke zu bremsen, aber dabei wollte mein Hinterrad in andere Richtungen ausbrechen. Gefährlich, da ich in meinen Pedalen noch eingeklingt war. Noch grade so ging es unfallfrei weiter. Wir brauchten weniger als 2 Stunden, bis wir das fast 100m tiefer gelegendes Städtchen Namens Finnentrop erreicht hatten. Finnentrop ist der niedrigste Punkt auf dem Sauerlandradring und uns war klar, es muss demnächst wieder geklettert werden. Ungelogen waren die nächsten 40Km bergauf zu überfinden. Ab Lennestadt verlief der Streckenverlauf des Sauerlandradrings auf der B236 bis nach Schmallenberg. In Schmallenberg-Lenne stärkten wir uns bei einem Bäckerbistro mit jeweils einem belegten Brötchen und einem leckeren Pott Kaffee. Der Pott Kaffee mit Crema kostete dort nur 0,90€, aber schmeckte dafür auch sehr gut.

Fischaufstieg auf der Lenne

Fischaufstieg auf der Lenne

Touristeninfo in Schmallenberg

Touristeninfo in Schmallenberg

Die Pause tat mir besonders gut, da ich nach insgesamt 50 Km zurückgelegter Strecke Probleme mit meinenOberschenkel hatte. Vielleicht war es wegen dem Kegeln letzten Donnerstag, das mir einen Muskelkater bescherte. Es waren immerhin von 40 km zurückzulegen und war schon wegen dem Handicap etwas deprimiert, da ich schon weitere Strecken mit dem Fahrrad fuhr und so ein Reißen in den Oberschenkel nicht kannte. Es nützte alles nix, ab nun musste (neben dem Brötchen) gebissen werden. Endlich war Schmallenberg und dann auch Bad Fredeburg erreicht. Die zweite Höhenspitze bei Bad Fredeburg (höchster Punkt des Suaerlandradrings) war erreicht, das über 460m über dem Meeresspiegel hinausragte. Nur noch 20 Km bergab bis ans Ziel in Eslohe und ab Schmallenberg führte uns wieder eine gut asphaltierte alte Bahntrasse bis ans Ziel.

Die Räder wurden wieder in den Kopferraum gehievt und fuhren zum verspäteten Mittagessen zu einem leckeren griechischem Restaurant direkt am Ufer des Sorpesees, welches von Bikern eingenommen war. Nach der guten Stärkung meideten wir die Autobahn und fuhren mitten durchs Sauerland weiter. Irgendwann in Recklinghausen angekommen, ladete ich Franz und sein Fahrrad direkt an seiner Haustüre ab und fuhr dann weiter nach Hause. Der Tag endete um 20 Uhr mit einer Behandlung meiner Oberschenkel.

Ausschilderung Sauerlandradring

Ausschilderung Sauerlandradring

Fazit: Eine mittelschwere Strecke durch ein schönes Stück Sauerland. Die Ausschilderung (Ein Radfahrer mit dem Fledermaustunnel im Hintergrund; kein Apfel!) ist so gut wie lückenlos. Teilweise sind die Ausschilderungen so klein, dass man sie erst im letzten Augenblick bemerken konnte. Fahren per GPS-Unterstützung war echt hilfreich.

Dieser Beitrag wurde erstellt am 17. Oktober 2011 von Christian Schwarz (chriz)

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